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Thomas Röhler hofft auf Heim-EM: „Risiko in München”

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Berlin – Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler setzt nach Platz fünf und der verpassten WM-Qualifikation bei den deutschen Meisterschaften in Berlin alles auf die Heim-EM im August in München.

„Es lag an meiner Risikobereitschaft. Bei mir funktioniert es nur mit Schnelligkeit”, begründete der 30 Jahre alte Top-Leichtathlet aus Jena, warum es aus seiner Sicht nicht zu mehr als Platz fünf und 71,81 Metern gereicht hatte. „Das Risiko ist für mich in München eingeplant. Momentan steht die Gesundheit aber ganz oben.”

Röhler hatte bereits die Olympischen Spiele 2021 in Tokio wegen anhaltender Rückenschmerzen verpasst und wollte in diesem Jahr einen neuen Anlauf nehmen. „Angst ist an dieser Stelle definitiv das falsche Wort. Wir sind in einer technisch filigranen Sportart, sprechen über Anläufe, über das Wegrutschen”, erklärte er. „Man hat die Komponente des eigenen Körpers.” Wenn man die Technik, die man sich vorstelle, nicht umsetzen könne, habe man ein großes Problem.

„Deshalb ist der harte Fokus nun auf der EM in München”, sagte der Europameister von 2018, der seinen Start mit einer Wildcard sicher hat. Die Norm für die WM vom 15. bis 24. Juli in Eugene/USA hat der Olympiasieger von 2016 nicht knacken können.

Um spätestens am ersten Wettkampftag in München wieder fit zu sein, will er sich zum Trainieren nach Jena zurückziehen. Leicht sei die Situation und die nur eingeschränkte Wurffähigkeit für ihn nicht. „Mental musst du an manchen Abenden stark sein”, bekannte Röhler. Trotzdem könne er mit diesem Tief relativ leicht umgehen, weil er mit sich im Reinen sei. „Ich liebe den Speerwurf, es macht mir sogar Spaß - nur der Speer fliegt nicht so weit.”

Der Olympia-Vierte Julian Weber aus Mainz verteidigte mit guten 86,61 Metern seinen Titel erfolgreich vor Maurice Voigt, der 77,35 Meter weit warf. Ex-Meister Andreas Hofmann aus Mannheim kam nicht über 76,33 Meter und Rang drei hinaus.

© dpa-infocom, dpa:220625-99-801370/3 (dpa)