Über 400 Meter Hürden blieb Moses zwischen 1976 und 1986 122 Mal in Folge ungeschlagen. Produzent des Films ist der Kölner Leopold Hoesch.
Filmpremiere „13 Steps“Edwin Moses zu Gast in Köln - Müngersdorf war sein Lieblings-Stadion
Dass Stars, ob sie persönlich anwesend oder nur auf der Leinwand präsent sind, bei einer Kinopremiere schon mal Szenenapplaus bekommen, erlebt man nicht nur bei Filmfestivals. Dass aber bei einem Dokumentarfilm der Zieleinlauf eines Sportlers frenetisch beklatscht wird, so als säße man live im Stadion – das gibt es nur in Köln. „Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als den Film in Köln zu zeigen“, freut sich Produzent Leopold Hoesch bei der Deutschland - Premiere von „13 Steps“ im Rahmen des Cologne Filmfestivals im „Filmpalast“ am Rudolfplatz, „das Publikum ist einfach das beste der Welt.“
Und er freut sich besonders, dass der Protagonist des Films, die US Sportikone Edwin Moses, eigens aus Atlanta angereist ist und nun mit seinem Sohn Julian und dessen Mutter Anne Merrem mitten im Publikum sitzt.
Edwin Moses: 122 Mal in Folge ungeschlagen
„13 Steps“ erzählt die Geschichte eines Mannes, der eigentlich kein Hochleistungssportler werden wollte, sondern Ingenieur. Während seines Physikstudiums am berühmten Morehouse College in Atlanta betreibt Edwin Moses Sport nur als Ausgleich und bringt sich die Technik des 400 Meter Hürdenlaufs selbst bei. „Kein Witz“, erinnert er sich im Film, „die 400 Meter Hürden sind eine Katastrophe mit Ansage.“ Moses fand heraus, dass man in den Kurven möglichst weit innen bleiben musste, um die Strecke zu verkürzen. Auch musste man die Hürden mit dem linken Bein zuerst überwinden und zwischen den Hürden genau 13 Schritte machen.
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Mit dieser optimalen Lauftechnik blieb Moses zwischen 1976 und 1986 122 Mal in Folge ungeschlagen, wurde zweimal Olympiasieger und Weltmeister, stellte vier Mal den Weltrekord ein. All dies dokumentiert Regisseur Markus Brauckmann mit einer sowohl informativen wie unterhaltsamen Mixtur. Archivmaterial, Interviews von Sportlern, wie den Olympiasiegern Tommie Smith und Michael Johnson und prominenten Verehren von Edwin Moses, wie der Kultregisseur Spike Lee und der Hollywoodstar Samuel L. Jackson (u.a. „Pulp Fiction“). Markus Brauckmann beleuchtet aber auch die private Seite der Sportikone. Moses, der zwischen 1982 und 1991 mit der Berlinerin Myrell Bordt („Während meiner Ehejahre war ich glücklich verheiratet“) liiert war, engagierte sich in der Anti-Doping-Kommission des Nationalen Olympischen Komitee der USA für einen sauberen Sport. Er kämpfte für faire Bezahlung der Sportler und gegen den alltäglichen Rassismus in den USA, der selbst ihn einholte.
So kann man auch die Anwesenheit der zweifachen Hochsprung Olympia-Siegerin Ulrike Nasse-Meyfarth und des Leichtatletikstars der 1950-1960er Jahre, Manfred Germar, als „Verbeugung“ vor einem der Großen des Sports sehen. Moses selbst hat das schon während seiner ganzen Karriere zurückgegeben: „Ich bin jedes Jahr nach Köln gekommen, um in meinem Lieblingsstadion in Müngersdorf zu laufen.“