Nico Gomez streamte während der Pandemie erste Konzerte auf Instagram und spielt jetzt zum zweiten Mal „Lovestream“ live in Köln.
Aus dem Hintergrund in die erste ReiheWarum der Kölner Sänger Nico Gomez im Pyjama auf die Bühne geht
Jahrelang stand er im Hintergrund, schrieb gemeinsam mit Größen der deutschen Musikszene Songs und brachte sie mit ihnen auf die Bühne. Jetzt steht er selbst in der ersten Reihe. Der Kölner Sänger Nico Gomez war im September zum ersten Mal auf Deutschland-Tour und hat mehrere hundert Fans mit seinen Songs über das Leben und die Liebe begeistert. Die Menge vor der Bühne zeigten ihm: Mit eigener Musik ist er auf dem richtigen Weg. Wenn alles nach Plan läuft, hat er in diesem Jahr 120 Konzerte gespielt. Am Samstag lädt er in der Südstadt zu seinem „Pyjamakonzert“ ins Alte Pfandhaus ein.
„Ich mache eigentlich schon immer Musik“, erzählt Nico Gomez. Der 33-Jährige ist in einer musikalischen Familie groß geworden – der Vater Musikproduzent und die Mutter Sängerin. Schon früh haben sie ihren Sohn mit ins Tonstudio genommen. Für sein Musikstudium zog er später nach Osnabrück, was Gomez heute als den Startpunkt seiner professionellen Karriere bezeichnet. Seitdem arbeitet er mit zahlreichen national bekannten Sängerinnen und Sängern zusammen – unter ihnen Wincent Weiss, Stefanie Heinzmann und Vanessa Mai.
Nico Gomez: Die Musik zog in nach Köln zurück
In Osnabrück war ihm klar, dass er nach dem Studium zurück nach Köln muss. „Es gibt keine andere Stadt, die so viel Musik hat wie Köln“, sagt Gomez. Er sei sehr heimatverbunden. Zwar findet die Stadt kaum Einzug in seine Songs, jedoch hat er bereits mit etablierten kölschen Bands seine Liebe für das kölsche Lebensgefühl ausgedrückt. Mit den Bläck Fööss schrieb er zuletzt an der jüngst erschienenen Ballade „Du kriss Kölle nit us mir“, gemeinsam mit Cat Ballou veröffentlichte er im Juni den Song „Dabei sein“. Die Bands waren es auch, die ihn dazu ermutigten, selbst in die erste Reihe zu gehen. Um ganz eigene Musik hatte Gomez sich lange Zeit kaum gekümmert. Seit rund drei Jahren veröffentlicht er nun regelmäßig Songs.
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„Musik hat fast die größte Bedeutung in einem Leben. Für mich ist das Selbsttherapie“, erzählt der Sänger. Er sei jeden Tag im Studio oder stehe auf der Bühne. Auch wenn die Tage anstrengend seien, sagt er: „Genau diesen Zustand möchte ich nie verlieren.“ Seine Lieder behandeln neben den Themen Liebe und Alltag auch die Selbstliebe. „Die Menschen sollen sich Zeit nehmen, auch mal sich selbst wertzuschätzen“, sagt der Sänger über seine Songs.
Auftritt bei den Olympischen Spielen und eigene Tour
Dieses Jahr hielt einige Höhepunkte für ihn bereit. Bei den Olympischen Spielen in Paris diesen Sommer durfte er gemeinsam mit der Band „Fresh Music Live“ im Deutschen Haus auftreten. Bei einem Song mit der Zeile „Kämpf' bis zum Schluss und verfolg' deine Ziele“, standen die Olympioniken mit Medaille in der Hand und Tränen in den Augen vor der Bühne. Das sei sehr berührend gewesen.
Im September war Gomez zum ersten Mal auf Tour. Mit seinen fünf Bandmitgliedern spielte er insgesamt sieben Konzerte in Deutschland. Der krönende Abschluss waren zwei ausverkaufte Abende in Köln mit rund 450 Menschen aus der „Gom-Fam“, der Fangruppe von Gomez. Aber auch in anderen Städten standen bis zu 400 Menschen vor der Bühne. „Es ist unglaublich zu sehen, dass auch in anderen Städten, wo ich nicht zu Hause bin, Menschen kommen, um meine Musik zu hören“, sagt der Sänger. Es bedeute ihm sehr viel, andere Menschen mit seinen Liedern zu berühren und zu ermutigen.
Enge Freundschaft zum Kölner Musiker Mo-Torres
Ein wichtiger Teil für ihn bei der Tour waren die Gastauftritte seiner Musikkollegen. Unter anderem haben ihn Eko Fresh und Sarah Engels auf der Bühne unterstützt. Der Kölner Sänger Mo-Torres war auch dabei. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Gemeinsam komponieren sie Lieder und schreiben ihre Alben. „Wir ergänzen uns zusammen, werfen Textbausteine hin und her und denken immer weiter“, berichtet Gomez. „Unser gemeinsamer Song ,Puzzleteil' passt sehr gut zu unserer Freundschaft“, so Gomez.
Am Samstag spielt Gomez zweimal sein „Lovestream-Pyjamakonzert“, eine Mittag- und Abendshow. Die Geschichte dazu begann während der Corona-Pandemie. Damals spielte er kleine Konzerte per Livestream auf Instagram. Bei einer Ankündigung machte die Autokorrektur aus Livestream das Wort „Lovestream“. Der Sänger beließ es dann bei dem Namen. Nach der Pandemie wagte er mit dem Projekt den Schritt auf die richtige Bühne. Ein erstes Konzert spielte er vor einem Jahr in Abendgarderobe. Da er sich dabei selbst aber nicht wohlgefühlt habe, versprach er der „Gom-Fam“ ein Pyjamakonzert. „Alle sollen so gemütlich wie möglich kommen. Ich komme auf jeden Fall im Pyjama.“