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Pro Regenbogen#MünchenMachtEsTrotzdem – Kölner Promis unterstützen Twitter-Aktion

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So, wie beim Christopher Street Day 2020, sollte die Münchner Allianz Arena auch beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn leuchten.

München/Köln – Sekündlich steigt die Zahl der Tweets auf Twitter unter dem Hashtag #MuenchenMachtEsTrotzdem. Am Mittwochmittag waren es bereits mehr als 22.000.

Ausgangspunkt der Twitteraktion ist das Verbot der UEFA, das EM-Stadion in München beim Gruppenfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwochabend in Regenbogenfarben leuchten zu lassen.

Auch auf Facebook macht das Hashtag #MuenchenMachtEsTrotzem mittlerweile die Runde, posten Nutzer Fotos von sich mit Regenbogenfahnen und rufen die Münchener auf, die Regenbogenflagge zu hissen.

Ungarns Anti-Homosexualität-Gesetz sorgt für Entsetzen

Die Aktion war auch Reaktion auf ein neu verabschiedetes Gesetz in Ungarn, das die Informationsrechte von Jugendlichen zum Thema Homosexualität und Transsexualität massiv einschränkt. Damit werden Broschüren oder Bücher zum Thema Homosexualität verboten sein.

Weil die UEFA zu politischer Neutralität verpflichtet sei und die Regenbogenfarben-Aktion in München aber ein politisches Statement sei, könne das Stadion nicht entsprechend beleuchtet werden, begründete der Fußballverband die Entscheidung.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, um ein Zeichen für Toleranz und Gleichstellung zu setzen.

Kritik an UEFA-Entscheidung auf Twitter – Stadt Köln zeigt sich bunt

Tausende Twitternutzer können dieser Begründung aber nichts abgewinnen und machen unter dem Hashtag #MuenchenMachtEsTrotzdem auch ihrer Enttäuschung und ihrem Unverständnis Luft. Auch Fotomontagen von Orban mit Lippenstift vor einem Regenbogenhintergrund machen die Runde.

„Da kann die Uefa künftig für mehrere Millionen ihre Scheiß-'Respect'-Kampagnen produzieren, wie sie will: Nicht der Regenbogen ist ein politisches Zeichen – ihn nicht zuzulassen sehr wohl“, schreibt Kölner-Treff-Moderator Micky Beisenherz auf Twitter.

Auch der Kölner SPD-Politiker Karl Lauterbach kommentiert die UEFA-Entscheidung auf Twitter: „Die UEFA will kein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz. Das ist eine Enttäuschung mehr. Es geht offenbar vornehmlich ums Geld“.

Oliver Pocher lässt seiner Wut auf die UEFA auf Twitter ebenfalls freien Lauf: „Die UEFA bleibt eine Organisation, der es nur um Lippenbekenntnisse geht und noch nicht einmal ein harmloses Regenbogen Licht an der Arena zulässt… LÄCHERLICH…und was soll passieren, wenn man es „aus Versehen“ trotzdem macht…!?“, heißt es in seinem Post.

Die Kölner Feuerwehr hat ihr Profilbild auf Twitter geändert: Dessen Hintergrund zeigt nun die Regenbogenfarben. Auch das Twitterlogo der Stadt Köln ist jetzt bunt, das Stadtwappen prangt auf den Farben des Regenbogens.

„Nicht nur heute ist es wichtig, ein Zeichen für #Vielfalt zu setzen. Wir grüßen unsere Freund*innen aus der #LGBTQI-Community und sagen es ganz deutlich: Wir in #Köln stehen für eine bunte und diverse Gesellschaft.“

Die Kölner Verkehrsbetriebe melden sich auf Facebook zu Wort. Sie posten ein Bild ihrer Regenbogenbahn und schreiben dazu: „Ohne Absprache mit der UEFA fahren wir heute auf der Linie 9."

UEFA reagiert auf Twitter – Deutschland fordert EU-Reaktion auf Ungarn

Deutschland und andere EU-Staaten haben ein entschlossenes Vorgehen gegen das ungarische Gesetz zum Verbot von LGBTQI-Inhalten gefordert. Die UEFA hat mittlerweile auf Twitter in Reaktion auf die auf sie einprasselnde Kritik ein Statement gepostet, das Logo darauf in Regenbogenfarben.

Darin betont der Verband, dass er stolz sei, die Farben des Regenbogens zu tragen und der Regenbogen an sich kein politisches Statement, sondern ein Zeichen der Unterstützung für eine diverse Gesellschaft sei. Gleichwohl sei der Antrag auf Regenbogenbeleuchtung des Münchner Stadions auch mit Blick auf die Anwesenheit des ungarischen Fußballteams politisch motiviert gewesen.

Kölner Rheinenergiestadion wird in Regenbogenfarben strahlen

„Wenn München am Mittwoch nicht darf, dann müssen eben die anderen Stadien im Land Farbe bekennen“, twitterte Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann.

Das lassen sich manche nicht zweimal sagen. Das Rheinenergie-Stadion in Köln wird am Mittwoch während der EM-Partie der deutschen Mannschaft in München gegen Ungarn seine Pylonen regenbogenbunt erstrahlen lassen. Hannover 96 kündigte an, die HDI-Arena in Regenborgenfarben leuchten zu lassen. Auch das Berliner Olympiastadion macht seine bunten Lichter an.

Auf change.org wurde unter dem Titel „#AllianzArena in Regenbogenfarben leuchten lassen – Ungarn ein Zeichen senden!“ eine Petition gestartet. Sekündlich gibt es Unterschriften, Die Zahl von 300.000 Unterschriften ist in greifbarer Nähe.

UEFA unterstützt Verteilung von Regenbogenfahnen in München

Auch in München soll es trotz Absage an die Regenbogenbeleuchtung bunt und laut werden. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Bayern kündigte Protestaktionen an der Arena vor dem Gruppenfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwoch (21 Uhr) in der bayerischen Landeshauptstadt an.

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Außerdem wollen Amnesty International und Christopher Street Day Deutschlands an die Fußballfans am Rande des Stadions in München rund 11.000 Regenbogenfahnen verteilen. Diese Aktion wiederum erfährt Unterstützung von der UEFA. (mit dpa)