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KonzertWenn die Väter mit den Söhnen...

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Bunt gemixt zum Foto: Labbese und Cat Ballou. Von links: Kevin Wittwer, Michael Niesen, Oliver Niesen, Frank Müller, Michael Kraus, Bernd Kierdorf und Dominik Schönenborn. (Bild: Daub)

Rhein-Berg – Die Labbese sind die Väter, Cat Ballou die Söhne. Zum Beispiel: Michael und Oliver Niesen. Oder Werner Kraus (früh verstorbener Labbes) und Sohn Michael. Oder Ex-Labbes Ferdi Schönenborn und Spross Dominik. Womit drei der vier Cat Ballous schon erwähnt sind. Kevin Wittwer macht das muntere Quartett komplett. Auch er mit Karnevalsblut, sein Vater war bei „Hätzbloot“ dabei.

Konzert für alle Generationen

Beim Pressetermin im Bock sind alle da, ein halbes Dutzend Musiker, die quirlig durcheinander reden. Mandolinensaiten werden geflitscht, Melodien fliegen nur so durch den Saal. Die Stimmung ist lustig bis jeck. Es geht darum, für das große Labbes-Cat Ballou-Gemeinschaftskonzert am Freitag, 21. Januar, zu trommeln: Karneval trifft Pop, die Väter mit den Söhnen, das Konzert für alle Generationen. Das offizielle Motto heißt vielsagend: „Musik für fünf Jahreszeiten“. Wobei am Anfang Karneval (erst „Cat Ballou“, dann die „Labbese“) und zum Ende Pop (wieder „Cat Ballou“) gespielt wird. Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, wie die Labbese in der Runde witzeln, also eher nicht. Stattdessen soll der Bock abtanzen inklusive DJ-Finale.

„Natürlich sind wir mächtig stolz auf unseren Nachwuchs“, bringt Werner Niesen das Generationenthema auf den Punkt. Die Idee, mal was gemeinsam zu machen, sei gar nicht so außergewöhnlich: „Zwei tolle Bands aus Bergisch Gladbach“. Die Söhne nicken. „Wir sind ja mit der Musik großgeworden“, findet Michael Kraus. „Das ist für uns alles selbstverständlich.“ Und da gebe es noch die Probenabende in der Gronauer Grundschule. Die Bands üben getrennt, nur wummern die Takte schon mal über den Schulflur rüber in den anderen Probenraum. „Dann kann aus unserem Lied schon mal ein Labbes-Song werden“, erklärt Dominik Schönenborn.

In Köln sind die „Ballous“ gerade in aller Munde. Erste Maxi-CD, Klubauftritte, „Köln rockt“ gewonnen, beim Vorstellabend megamäßig abgeräumt. Es läuft bestens für die vier Jungs, die Eroberung der Domstadt scheint kurz bevorzustehen. Frage in die Musiker-Runde: Seid ihr etwa eine Karnevalsband? Antwort von Oliver Niesen: „Jein!“ Das heißt: Karneval und mehr. Musikalisch sei der Karneval vom Rest der Musikwelt doch nicht weit entfernt. Ein bisschen erinnert dieses Konzept an Brings, die auch erfolgreich den Spagat zwischen Rock und Jeck geschafft haben. Angefangen haben die „Ballous“ als Schülerband vor elf Jahren, man kennt sich also schon das halbe Leben. Richtungen wie Ska und Indie prägten damals und prägen heute. Tanzbare, poppige Partymusik dominiert deshalb die aktuelle CD „Achterbahn“ (Besprechung siehe unten). Solange es Spaß macht, wollen die Jungs, alle Mitte 20, Gas geben und an einer Karriere basteln. Wenn es klappt, klappt s. Falls nicht: auch kein Beinbruch. Die „Ballous“ haben Veranstaltungstechniker, Physiotherapeut und Landschaftsplaner gelernt, einer ist Sportstudent.

Erstmal wird jetzt gemeinsam Musik gemacht. Väter und Söhne, die große Karnevalsparty. Und dann kommt die Session. Alle „Ballous“ freuen sich drauf: „Bislang haben wir vor der Bühne Karneval gefeiert. Jetzt machen wir das auf der Bühne.“

Konzert von Labbesen und Cat Ballou am Freitag, 21. Januar, ab 19 Uhr, im Brauhaus Am Bock, Konrad-Adenauer-Platz in Bergisch Gladbach. Vorverkauf ab heute im Brauhaus.