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Kölner Kitas: 87 Corona-Infektionen mit Lolli-Tests entdeckt

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Köln – In Kölner Kitas sind seit Beginn eines Pilotprojekts vor elf Wochen 87 Corona-Infektionen mit Hilfe der sogenannten Lolli-Methode entdeckt worden. Bei 67 Fällen handelte es sich um Kinder, bei den anderen 20 um Personal, wie die Stadt Köln und die Uniklinik Köln am Dienstag gemeinsam mitteilten. Insgesamt habe es in dem Zeitraum mehr als 30.000 sogenannte Pooltestungen gegeben. Dabei werden die Proben aller Kinder einer Gruppe gemeinsam untersucht. Nur im Falle eines positiven Ergebnisses müssen die Kinder einen weiteren Einzel-Test machen.

Die Lolli-Methode sei ein überzeugendes, einfaches und kindgerechtes Verfahren, sagte der Kölner Schuldezernent. Das Projekt der Uniklinik zeige, dass Kitas und Tagespflegen auf keinen Fall Orte mit erhöhtem Infektionsgeschehen seien.

Köln sieht sich mit der Test-Methode in einer Vorreiterrolle. Die Uniklinik Köln hatte das Pilotprojekt Mitte März an 32 Kitas begonnen. Seit Mitte April wurde es auf fast alle Kitas in der Stadt ausgeweitet.

Mittlerweile wurden die Tests in ganz Nordrhein-Westfalen an allen Grund- und Förderschulen eingeführt. Schul-Staatssekretär Mathias Richter kündigte am Dienstag an, dass von Mittwoch an Zugangsdaten für ein Portal zur Datenerhebung an die Schulen verschickt werden. Dort sollen die Einrichtungen ihre Informationen zu den Lolli-Tests an den Schulen eintragen können. Die Universität Köln will dadurch auswerten, in welchem Umfang und mit welchen regionalen Unterschieden es zu Infektionen an Schulen kommt.

Bei der sogenannten Lolli-Methode muss kein Stäbchen in die Nase oder tiefer in den Rachen geführt werden. Kinder lutschen stattdessen an einem Abstrichtupfer - dem „Lolli”.

Der Krisenstab der Stadt Köln habe das Projekt an den Kitas vorerst bis zum 31. Juli verlängert, teilte Schuldezernent Voigtsberger mit. Sofern es notwendig sei, werde das Angebot auch danach fortgeführt.

© dpa-infocom, dpa:210601-99-820763/4 (dpa/lnw)