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Dreharbeiten zum Jubiläums-„Tatort” unterbrochen

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Berlin – Wegen der Corona-Pandemie liegen die Dreharbeiten für eine Reihe von „Tatort”-Krimis auf Eis, betroffen ist auch der für dieses Jahr vorgesehene Jubiläumsfall zum 50. Geburtstag der Reihe. Es ist eine Doppel-Episode der TV-Ermittler aus München und Dortmund.

„Der Dreh des zweiten Teils des Jubiläums-"Tatorts" "In der Familie" in München ruht aufgrund der aktuellen Beschränkungen bis auf Weiteres”, berichtete der Westdeutsche Rundfunk in Köln auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Bayerische Rundfunk in München verwies ergänzend auf „Pläne, wie die Sendeplanung zum Jubiläum noch gehalten werden könnte. Diese Pläne werden der weiteren Entwicklung der Corona-Situation entsprechend angepasst.” Die Ausstrahlung war zu Beginn der Dreharbeiten für den Herbst 2020 angekündigt worden. Beim ersten Teil führte Dominik Graf Regie, beim zweiten Pia Strietmann.

Schon in diesem Herbst ist auch der rbb-„Tatort”-Krimi „Ein paar Worte nach Mitternacht” zur Ausstrahlung geplant, der wegen der Corona-Krise ebenfalls unterbrochen ist. „Wir hoffen, dass der Film bis dahin realisiert werden kann”, sagte eine rbb-Sprecherin. „Die Dreharbeiten werden fortgesetzt, sobald dies wieder möglich ist.” Meret Becker und Mark Waschke spielen Nina Rubin und Robert Karow.

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Auch der Dreh zum neuen „Tatort” aus Franken in Bamberg („Wo ist Mike?”) ist gestoppt. „Der "Tatort" aus Franken hat noch keinen festen Sendeplatz. Daher sind wir mit seiner Fertigstellung flexibler”, erläuterte eine Sprecherin des Bayerischen Rundfunks. „Hier wird es besonders wichtig sein, dass der neue Drehzeitraum ein gefühlt jahreszeitliches Kontinuum der Außenaufnahmen ermöglicht.”

Der Hessische Rundfunk hat Dreharbeiten für einen neuen Frankfurter „Tatort”, die im Mai geplant waren, vorsorglich aufs nächste Jahr verschoben. Auf das Frankfurter „Tatort”-Duo Brix und Janneke, gespielt von Wolfram Koch und Margarita Broich, müssen die Zuschauer dennoch nicht verzichten: Die Episode „Die Guten und die Bösen” wird wie geplant am 19. April ausgestrahlt. Im September folgt dann ein weiterer Frankfurt-„Tatort”, der im November 2019 gedreht wurde.

Auch der von Ulrich Tukur gespielte LKA-Ermittler Felix Murot muss keine Bildschirmpause einlegen. Am 27. September werde der Tukur-Tatort „Die Ferien des Monsieur Murot” gesendet, sagte ein HR- Sprecher. Der nächste Tukur-„Tatort” soll im November gedreht werden.

Der Kölner „Tatort - Gefangen” ist laut WDR für die Ausstrahlung am 17. Mai im Ersten eingeplant. Die im April angesetzten Dreharbeiten für einen Münster-„Tatort” und einen Kölner „Tatort” sind den Angaben zufolge auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr verschoben worden.

Der Südwestrundfunk steuert in diesem Jahr noch zwei „Tatort”-Filme aus Stuttgart und je einen „Tatort” aus dem Schwarzwald und Ludwigshafen bei. „Diese Filme sind alle gedreht und weitgehend fertig”, erklärte eine SWR-Sprecherin. „Ein weiterer Stuttgart-"Tatort" ist bereits in der Postproduktion. Unterbrochen haben wir die Dreharbeiten zu einem Lena-Odenthal-"Tatort", den nächsten "Tatort" Schwarzwald vorerst geschoben.” Der nächste Tatort mit Heike Makatsch und Sebastian Blomberg solle ebenfalls noch in diesem Jahr gedreht werden. „Dabei muss der Produzent flexibel auf die Gegebenheiten reagieren.”

Einen „Tatort” aus Dresden können Zuschauer schon an diesem Sonntag sehen. Der nächste der Reihe aus der Elbe-Stadt mit dem Arbeitstitel „Parasomnia” ist derzeit in der Postproduktion. Er soll nach aktuellem Stand Anfang 2021 ausgestrahlt werden, so ein MDR-Sprecher. „Die Dreharbeiten zum Tatort "Rettung so nah" (Arbeitstitel) aus Dresden wurden bis auf Weiteres unterbrochen.” Ob das Auswirkungen auf den Sendetermin habe, sein noch unklar. „Aus Weimar wartet "Der letzte Schrey" auf Ausstrahlung Mitte des Jahres und auch der "Der feine Geist" (Arbeitstitel) ist abgedreht und wird 2021 gezeigt.”

Die 2020 geplanten Erstausstrahlungen von NDR-Krimis - unter anderem ein Niedersachsen-„Tatort” mit Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm und ein Kieler „Tatort” mit Axel Milberg als Klaus Borowski - sind nicht gefährdet. Sie sind abgeschlossen. Die Dreharbeiten für den Kieler Fall „Borowski und die Angst der weißen Männer” sind vorläufig unterbrochen und verschoben. Auch der nach Ostern geplante Drehbeginn für den „Tatort: Familienbande” mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz wurde vorerst verschoben.

Der Saarländische Rundfunk musste zwar den nach Ostern geplanten Dreh für den zweiten Fall seines neuen Teams auf unbestimmte Zeit verschieben. Der Krimi sei jedoch erst für nächstes Jahr bestimmt.

Radio Bremen steckt noch mitten in den Planungen für den ersten Bremer „Tatort” mit dem neuen Ermittler-Team Jasna Fritzi Bauer, Dar Salim und Luise Wolfram. „Daher mussten wir bislang weder Dreharbeiten abbrechen noch Drehs oder Sendetermine verschieben.” (dpa)