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Spartipps für die AdventszeitSo bleibt Weihnachten für Familien erschwinglich

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ARCHIV - Gehören irgendwie dazu: Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Aber muss der Inhalt immer zwingend neu sein?

Gehören irgendwie dazu: Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Aber muss der Inhalt immer zwingend neu sein? (Archivfoto)

Das Fest der Liebe kann ein ziemliches Loch in die Haushaltskasse reißen. Aber muss es immer teuer sein?

Geschenke, Weihnachtsmenü, Verwandtenbesuche und Co: Das Fest der Liebe kann zuweilen ganz schön ins Geld gehen – insbesondere mit Kindern oder einer großen Familie. Damit Sie nach den Feiertagen noch flüssig sind, zeigen wir Ihnen, wo Sie sparen können.

1. Geschenke

Haben Ihre Kinder, Familien oder Freunde volle Wunschzettel? Dann beginnen Sie am besten frühzeitig mit der Suche nach den passenden Produkten – zum Beispiel bei Preisvergleichsportalen im Netz, wo Angebote verschiedener Händler angezeigt werden. Dem Preisvergleichsportal Idealo zufolge ist die Schnäppchendichte im November besonders hoch, das Preisniveau gegenüber Oktober und Dezember vergleichsweise niedrig.

Aber ist der aktuelle Preis des Wunschprodukts wirklich ein gutes Angebot? Es kann sinnvoll sein, bei Vergleichsportalen den Preisverlauf in der Vergangenheit zu prüfen. Ist das Produkt gerade deutlich teurer als noch kurz zuvor, kann es sich lohnen, zu warten. Wer nicht ständig selbst schauen will, ob der Wunschpreis bereits erreicht ist, kann sich bei Vergleichsportalen zudem einen Preiswecker stellen. Per Mail kommt dann die Information, sobald das Produkt bei einem Händler zum gewünschten Preis verfügbar ist.

Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Ratgeberportals Finanztip, empfiehlt zudem, auch bei der Produktwahl flexibel zu bleiben – also zum Beispiel nicht zwingend das neueste Modell oder die beliebteste Farbkombination zu wählen. Auch das kann zu einem erheblichen Preisunterschied führen.

Und: Muss es wirklich immer brandneu sein? Der Blick auf B-Ware oder generalüberholte Produkte kann sich lohnen. Für seine Familie habe Tenhagen in den vergangenen Jahren Smartphones gebraucht gekauft. „Da liegen die Preisnachlässe wahlweise zwischen 30 und 50 Prozent“, sagt Tenhagen. Idealo spricht sogar von einer durchschnittlichen Ersparnis von bis zu 60 Prozent im Vergleich zum Neukauf. Gefällt das Produkt doch nicht oder geht es bereits nach kurzer Zeit kaputt, können Kunden auch bei Gebrauchtware vom Händler von ihrem Widerrufsrecht und ihrer zwölfmonatigen Gewährleistung Gebrauch machen.

2. Adventskalender

Einen fertigen Adventskalender im Laden zu kaufen, ist zwar einfach - aber auch teuer. Tenhagen zufolge kann der 100-Gramm-Preis zum Beispiel bei Schokolade aus einem Adventskalender um ein Vielfaches höher sein, als wenn man zu derselben Schokolade im Supermarktregal greift. „Da sieht man dann schon, dass es vielleicht sinnvoller ist, den Adventskalender selbst zu machen“, sagt Tenhagen. Einmal gekauft oder gebastelt, können die Säckchen, Tütchen oder Geschenkkästchen eines Adventskalenders Jahr für Jahr wieder genutzt werden. Noch dazu können Schenkende dann mehr variieren – und neben Süßigkeiten zum Beispiel auch Nüsse, Schreibutensilien, Souvenirs und andere Kleinigkeiten verpacken.

3. Essen

Soll es zu Weihnachten etwas Besonderes zum Essen geben – ein Menü zum Beispiel mit guter Weinbegleitung? Dann kann es sich rentieren, schon einige Zeit vorher Angebotsprospekte zu durchwühlen oder entsprechende Apps dafür zu nutzen. „So kann man die Dinge dann kaufen, wenn sie gerade günstig sind“, sagt Tenhagen. Das gilt zumindest für jene Zutaten, Backutensilien oder Getränke, die sich lange lagern lassen.

Was Sie auch machen können, wenn Sie bei der Menüplanung etwas flexibel sind – und gleichzeitig etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun wollen: Apps wie „Too Good To Go“, „foodsharing“, „ResQ“ und Co. nutzen. Dort können Sie Angebote von Händlern, Bäckereien, Metzgereien, Weihnachtsmarktständen und Co. einsehen, die Überraschungstüten mit unverkaufter Ware für geringes Geld anbieten. So lassen sich gerne mal leckere und günstige Schnäppchen machen.

4. Weihnachtsmarktbesuche

„Auch auf dem Weihnachtsmarkt gilt: Preise vergleichen“, empfiehlt Hermann-Josef Tenhagen. In der Tendenz seien die Stände weiter innen im „Gewühle“ häufig teurer als jene am Rand. Außerdem kann es auch auf Weihnachtsmärkten Rabattaktionen oder Angebotszeiten geben – das lohnt sich zu prüfen. Gibt es etwa einen Mittagstisch oder ist der Glühwein an einem Stand in der Zeit von 17 bis 18 Uhr günstiger, wird der Geldbeutel beim Besuch weniger belastet.

Tenhagen zufolge gibt es zudem Weihnachtsmärkte, bei denen man sein eigenes Essen mitbringen kann. Wer also nicht unbedingt Raclette, Wurst oder Maronen essen möchte, sondern mehr das Weihnachtsmarkt-Feeling mitnehmen möchte, für den könnte das eine Option sein.

5. Reisen

Wer die Weihnachtszeit nicht zu Hause, sondern lieber im Urlaub verbringen möchte, dem rät Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband grundsätzlich dazu, früh zu buchen. „Dann haben Reisende zum einen das komplette Angebot zur Auswahl und können darüber hinaus von den diversen Frühbucherangeboten der Reiseveranstalter profitieren.“ Hier warteten mitunter Vorteile von 40 Prozent oder mehr. Für 2024 ist der Zug zwar bereits abgefahren, Reiselustige sollten sich den Tipp daher zumindest für die Folgejahre notieren.

Aber auch bei Buchung in der Vorweihnachtszeit lässt sich mit dem einen oder anderen Ratschlag noch sparen. Schäfer zufolge kann es sich etwa lohnen, beim Urlaubsziel, Reisezeitraum oder der Wahl des Verkehrsmittels flexibel zu sein. Wer zum Beispiel fliegen möchte, sollte nicht nur die Flüge des nächstgelegenen Flughafens in den Blick nehmen, sondern auch andere gut zu erreichende.

Mitunter kann es hier zu kleineren oder größeren Preisunterschieden kommen. Zudem sollte der Abflugtag besser nicht auf einen Freitag oder das Wochenende fallen, weil die Preise dann tendenziell teurer sind als wochentags. Gleiches gilt für Fahrten mit der Bahn.

„Wer es sich leicht machen will, ist gut beraten, ins Reisebüro zu gehen“, sagt Schäfer. Denn die Fachleute vor Ort kennen im Zweifel die Kniffe, um die letzten Euros aus dem Reisepreis herauszuholen. Sie haben die Angebote verschiedener Veranstalter auf dem Schirm, die sie miteinander vergleichen können.

Für die organisierte Pauschal- oder Bausteinreise von ein und demselben Veranstalter hingegen gilt laut Schäfer über alle Vertriebskanäle hinweg derselbe Preis – also sowohl im Internet als auch im stationären Reisebüro, am Flughafenschalter oder beim Reiseveranstalter direkt. Das sei gesetzlich so geregelt. (dpa)