Zur Weihnachtszeit steht der warme Glühwein bei vielen hoch im Kurs. Sicher ist: Ein Glühweinstand gehört zu jedem Weihnachtsmarkt. Im Schnitt trinken 64 Prozent aller Weihnachtsmarktbesucher bei ihrem Budenbummel Glühwein.
Das meist aus Rotwein hergestellte alkoholische Getränk wird mit Zimt und Gewürznelken erhitzt und gesüßt – und schmeckt herrlich weihnachtlich. In Deutschland gehen jährlich rund 50 Millionen Liter Glühwein über den Tresen. Grund genug, den häufigsten Mythen rund um das beliebte Heißgetränk auf den Grund zu gehen:
Macht warmer Glühwein schneller betrunken als normaler Wein?
Nein. Allerdings steigt Glühwein schnell zu Kopf: Durch die Wärme werden die Gefäße besser durchblutet und das Getränk entfaltet schnell seine Wirkung. Zucker fördert zudem die Alkoholaufnahme. Ein 0,2-Liter-Becher mit zehn Prozent Alkohol erhöht den Blutalkoholgehalt um bis zu 0,25 Promille.
Alkohol verkocht im Glühwein
Das ist richtig. Immer wieder entdecken Lebensmittelkontrolleure gepanschten Glühwein, der nicht den vorgeschriebenen Alkoholgehalt enthält, da er zu stark erhitzt wird. Dabei verkocht der Alkohol, die Gewürze schmecken bitter.
Der Mindestalkoholgehalt von Glühwein ist gesetzlich auf sieben Volumenprozent festgelegt, kann aber bis zu 14,5 Prozent betragen.
Glühwein ist eine Kalorienbombe
Das stimmt! Das süße Getränk ist mit 80 bis 100 Kalorien pro 100 Milliliter auch eine Kalorienbombe.
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Alkohol wärmt
„Subjektiv ja, objektiv nein“, sagt der Berliner Allgemeinarzt Stephan Bernhardt. Man bekommt zwar das Gefühl, dass man gewärmt wird – „Das liegt aber nur daran, dass der Alkohol das Kälteempfinden unterdrückt, man bekommt die Kälte nicht so mit.“ Außerdem sorgt Alkohol dafür, dass man mehr Flüssigkeit verliert. „Wenn man trinkt, kann man viel leichter auskühlen“, warnt Bernhardt.
Ein weiteres Problem: Wenn es sehr kalt ist, verschließen sich die Gefäße an den Armen und Beinen, denn unter extremen Bedingungen beheizt der Körper vor allem den Kopf und den Rumpf. „Durch Alkohol gehen diese Gefäße der Peripherie wieder auf, und die Wärme fehlt dort, wo sie in dem Moment eigentlich gebraucht werden würde.“ (sar/mit Material der dpa)