Sao Paulo – Nach der rassistischen Entgleisung gegen Formel-1-Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton droht Nelson Piquet in seiner Heimat Brasilien ein juristisches Nachspiel. Ein Richter ordnete am Montag (Ortszeit) eine Untersuchung der Vorwürfe an, der dreimalige Weltmeister habe sich rassistisch und homophob geäußert.
Vier Menschenrechtsgruppen hatten Anzeige erstattet und Piquet zur Zahlung von zehn Millionen brasilianischen Real (1,86 Millionen Euro) aufgefordert, weil er angeblich Schwarzen und LGBTQ-Menschen moralischen Schaden zugefügt habe. Auch drei Parlamentsabgeordnete hatten eine offizielle Beschwerde gegen den 69-Jährigen eingelegt.
Piquet weist rassistischen Hintergrund zurück
Piquet hat nun 15 Tage Zeit, um seinen Fall vor Richter Felipe Costa da Fonseca Gomes vom Bundesgerichtshof vorzutragen, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. Rassistisches Handeln und rassistische Äußerungen können in Brasilien mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Piquet wies einen rassistischen Hintergrund zurück und sieht sich fehlinterpretiert.
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Zuvor waren ältere Aussagen Piquets aufgetaucht, in denen er Hamilton (37) in einem Interview verunglimpft hatte. „Was ich gesagt habe, war unbedacht, und ich wehre mich nicht dagegen, aber ich möchte klarstellen, dass es sich bei dem verwendeten Begriff um einen handelt, der weithin und historisch betrachtet im brasilianischen Portugiesisch umgangssprachlich als Synonym für „Kerl“ oder „Person“ verwendet wird, und nie beleidigend gemeint war“, hieß es in seiner Stellungnahme.
Formel 1: Nelson Pique zur persona non grata erklärt
„Ich würde das Wort, das mir in einigen Übersetzungen vorgeworfen wird, niemals verwenden. Ich weise jede Vermutung entschieden zurück, dass ich das Wort mit dem Ziel verwendet habe, einen Fahrer wegen seiner Hautfarbe herabzusetzen“, betonte Piquet. Viele Fahrerkollegen Hamiltons verurteilten die Aussagen und die Haltung des dreimaligen Weltmeisters Piquet, dessen Tochter Kelly mit dem amtierenden Champion Max Verstappen liiert ist. Die Formel 1 erklärte Piquet zur persona non grata. (dpa/sid)