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Wort zum SonntagAuch Karneval kann „Empowerment“ und „Selfcare“ sein

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Impressionen vom Rosenmontag in Köln

Impressionen vom Rosenmontag in Köln

Kerstin Herrenbrück ist Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Höhenhaus und spricht über die Kritik am Karneval in trüberen Zeiten.

Bunte Tage in einer wilden Zeit – Karneval. So viele Menschen haben gelacht, getanzt, gefeiert – fröhlich und zuallermeist friedlich. Ignoranz? Weltvergessenheit? Verdrängung von dem, was schwer ist? Flucht aus der Realität? Vielleicht ist es von allem ein bisschen, ganz sicher auch bei jedem und jeder ein bisschen was anderes. Aber ist das schlimm, gar skandalös, so wie es grimmig bis vorwurfsvoll aus manch einem Wohnzimmersessel tönt?

Nicht allen ist zum Feiern zumute, dafür gibt es so viele Gründe wie bunte Kostüme, und alles hat sein Recht und soll seinen Raum finden – Rückzugsräume im bunten Treiben.

Alles hat seine Zeit, und alles hat seinen Ort, und jede und jeder möge darin finden, was ihr, was ihm gerade guttut – mit einem guten Blick auf sich selbst und natürlich auch mit einem achtsamen Blick auf andere und anderes.

Aber auch Karneval kann Empowerment und Selfcare sein, um es mit zwei wichtig gewordenen Worten dieser Zeit zu sagen – nämlich Kraftquelle und Selbstsorge, gepaart mit Gemeinschaft und der Achtung vor dem, vor der Nächsten. Dass auch das seine Zeit und seinen Ort hat, das ist ein Geschenk für so viele.

Jetzt ist die Zeit der Einkehr und der Umkehr – um es mit zwei scheinbar so bedeutungslos gewordenen Worten dieser Zeit zu sagen – Erkennen und Verändern für die Gemeinschaft und für die Achtung vor dem, vor der Nächsten.

Auch das ist ein Geschenk, denn da ist viel zu tun – damit es bunt bleibt und ALLE ihren Schutzraum finden.