Weihbischof Rolf Steinhäuser hofft auf eine „modifizierte Form“ der Mitwirkung von Gläubigen an der katholischen Kirche.
Interview mit Kölns Weihbischof Steinhäuser„Ich möchte an der Überwindung der Polarisierung mitarbeiten“
Trotz der Ablehnung des Vatikans für einen „Synodalen Rat“ aus Geistlichen und Laienvertretern kandidiert der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser für einen Ausschuss, der dessen Bildung vorbereiten soll. Mit ihm sprach Ingo Schmitz.
Warum kandidieren Sie für dieses Gremium, das den Synodalen Rat vorbereiten soll?
Ich möchte an der Überwindung der derzeitigen Polarisierung in unserer Kirche mitarbeiten. Wenn „Rom“ den Synodalen Rat verbietet, muss es eine modifizierte Form der Mitwirkung des Gottesvolkes an der Leitung der Kirche geben. Bei der Gestaltung dieser Aufgabe möchte ich gerne mitwirken. Ich halte es außerdem für sinnvoll, dass auch der eine oder andere Weihbischof Mitglied im Synodalen Ausschuss wird, um eine Fokussierung auf die Diözesanbischöfe zu relativieren.
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Stehen Sie damit im Widerspruch zu den Kritikern dieses Rates, zu denen auch Kardinal Woelki gehört?
Nicht notwendig! Es ist ja noch nicht entschieden, wie ein künftiges Gremium aussehen wird, welche Kompetenzen es haben wird etc.
Wie bewerten Sie die Äußerungen aus dem Vatikan, es fehle die Kompetenz einen solchen Rat einzuberufen?
Ich nehme sie zur Kenntnis und gehe davon aus, dass es nach der Entscheidung des Papstes einen so wie bisher geplanten Synodalen Rat nicht geben wird.
Welche Chancen oder auch Gefahren sehen sie in einem solchen Gremium?
Synodalität ist mir ein wichtiges Anliegen. Dieser Begriff muss erst einmal möglichst einvernehmlich gefüllt werden. Kirche ist weder eine päpstliche oder bischöfliche Monarchie noch eine Körperschaft nach dem Modell einer parlamentarischen Demokratie. Im „dazwischen“ bzw. im „Anderssein“ liegen Chance und Aufgabe.