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Erzbistum KölnSternsinger arbeiten Zeit unter Priester P. auf

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Pfarrer P. mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Sternsinger-Empfang im Jahr 2010.

Aachen – Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ hat eigenen Angaben zufolge angefangen, die zehnjährige Präsidentschaft des nun unter Missbrauchsverdacht stehenden Priesters P. aufzuarbeiten. In einem ersten Schritt habe man begonnen, Gespräche mit damaligen Mitarbeitern und Funktionsträgern anzubieten und zu führen, teilte die Organisation am Donnerstag in Aachen mit. P. war von 2000 bis 2010 Präsident des Hilfswerks, er starb 2019. In den 1970er-Jahren soll er einen schutzbedürftigen Erwachsenen sexuell missbraucht haben.

Geprüft wird, ob ein Gutachten folgen soll

Man arbeite mit einer externen Beratung zusammen, hieß es. Außerdem würden interne Akten auf Hinweise auf missbräuchliches Verhalten analysiert. Die Untersuchungen könnten demnach drei bis sechs Monate dauern. Dann wolle man „im Rahmen des rechtlich Möglichen“ darüber informieren. Außerdem prüfe man, ob zusätzlich eine externe, unabhängige Studie in Auftrag gegeben wird.

Das mutmaßliche Opfer der Vorfälle aus den 1970er-Jahren hatte sich bereits 2012 ans Erzbistum Köln gewandt. Das leitete ein Verfahren ein. Weil sich die Vorwürfe in Teilen bestätigten, erteilte der damalige Kardinal Joachim Meisner dem Pfarrer im Ruhestand im Februar 2014 einen Verweis, sprach eine Geldstrafe aus und verbot P., sich Minderjährigen ohne die Anwesenheit von Erwachsenen zu nähern.

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Ende Juni 2022 gingen Bistum und Kindermissionswerk an die Öffentlichkeit. Lebensstationen des Priesters wurden aufgelistet, mögliche weitere Opfer sollten sich melden. Am Donnerstag teilte ein Sprecher des Erzbistums mit, es habe seitdem Reaktionen gegeben, „darunter auch Hinweise auf weitere mögliche Missbrauchsfälle“, Details gab er auf Nachfrage nicht preis .

P. war ein prominenter Priester, als Präsident der Sternsinger war er im Kanzleramt und beim Bundespräsidenten. Außerdem ist er als Autor des Jugendkirchenliedes „Laudato si“ bekannt. (dpa/kmü)