Der Tech-Milliardär hat im US-Wahlkampf kräftig mitgemischt. Nun kommentiert er die deutsche Politik – und bekommt eine Antwort.
Reaktion auf Trump-UnterstützerBundesregierung kontert Musks Beschimpfung von Olaf Scholz
Die Bundesregierung hat die Beschimpfung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) durch den Tech-Milliardär Elon Musk gelassen gekontert. „Es herrscht eben auf X Narrenfreiheit“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Von X zurückziehen will sich die Bundesregierung weiterhin nicht.
Musk hatte zuvor am Donnerstag nach dem Scheitern der Ampel-Koalition auf seiner Plattform X über Scholz auf Deutsch geschrieben: „Olaf ist ein Narr.“ Musk reagierte damit auf eine andere Botschaft eines X-Nutzers zum Zerbrechen „der sozialistischen deutschen Regierung“ und Gesprächen über Neuwahlen.
Elon Musk spottet nach Ampel-Aus über Scholz: „Olaf ist ein Narr“
Der Chef des auch in Brandenburg produzierenden Autokonzerns Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX ist ein vehementer Unterstützer des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Er wird womöglich einen Sonderposten in dessen Regierung übernehmen, um die Effizienz des Regierungsapparats zu überprüfen.
Vize-Regierungssprecherin Hoffman betonte, die Bundesregierung wäge immer wieder das Für und Wider ab, ob sie auf X bleibe. „In der Abwägung sind wir der Meinung, dass es für uns wichtig ist, auch weiterhin auf X präsent zu sein.“
Elon Musk verbreitete Wahlempfehlung für die AfD
Es war derweil nicht das erste Mal, dass sich Musk abfällig über die deutsche Regierung und ihre Politik äußert. Vor einem Jahr kritisierte der politisch rechtsaußen stehende Milliardär die Bundesregierung für ihre „verrückte“ Flüchtlingspolitik und verbreitete eine Wahlempfehlung für die AfD.
Im US-Wahlkampf verbreitete der Trump-Unterstützer zudem immer wieder Unwahrheiten und nutzte die von ihm 2022 gekaufte Plattform so für seine politische Agenda. Vor dem Kauf durch Musk und einer Umbenennung war das Netzwerk als „Twitter“ bekannt geworden.
Robert Habeck kehrt zu X zurück
Ein Mitglied der Bundesregierung ist unterdessen am Donnerstag, nahezu zeitgleich mit Musks Beschimpfung von Scholz, auf die Plattform X zurückgekehrt.
„Back for good“, schrieb Robert Habeck (Grüne) nach fünfjährigem Social-Media-Verzicht bei X und erklärte schließlich, man dürfe die sozialen Netzwerke nicht „den Schreihälsen und Populisten überlassen“. Kurz darauf veröffentlichte Habeck ein Video mit Hinweisen auf seine laut Medienberichten bevorstehende Kanzlerkandidatur. (das/afp)