Köln: Eine Frau wirft ihren Wahlzettel in eine Urne
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Köln – Entscheidung im Kampf ums Rathaus: An diesem Sonntag entscheiden die Wähler, wer Oberbürgermeister(in) wird und wer im Stadtrat und den Bezirksvertretungen die Geschicke bestimmt. Ein Überblick in Zahlen.
1929 Mandatsbewerbungen gibt es insgesamt für Stadtrat, Bezirksvertretungen, Integrationsrat und OB-Amt. 13 Frauen und Männer wollen Oberbürgermeister werden. Neben Amtsinhaberin Henriette Reker (parteilos) treten Andreas Kossiski (SPD) und Jörg Detjen (Linke) sowie Christer Cremer (AfD) und Thor Zimmermann (Gut) für die im Rat vertretenen Parteien und Gruppen an.
90 Sitze hat der Stadtrat. Das ist durch das Kommunalwahlgesetz NRW festgelegt. Demnach haben Räte in Städten mit mehr als 700 000 Einwohnern 90 Vertreter. 45 von ihnen werden in 45 Wahlbezirken direkt gewählt. Die übrigen 45 ziehen je nach der Höhe der Wahlergebnisse über die Reservelisten der Parteien in das Gremium ein. Derzeit haben CDU (25 Sitze) und Grüne (18) keine Mehrheit, bestimmen aber mit anderen Partnern die wesentlichen Entscheidungen. Die SPD ist mit 27 Sitzen die größte Fraktion im Rat. Weitere Fraktionen stellen Linke (6 Sitze), FDP (5) und AfD (3). Hinzu kommen die Ratsgruppe Gut (2), Rot-Weiß (2), Freie Wähler (1) und Einzelmandatsträgerin Lisa Hanna Gerlach (früher Piraten).
948 Bewerber drängen in den neuen Stadtrat. Sie vertreten 14 Parteien, in fünf Wahlbezirken tritt jeweils ein Einzelbewerber an.
171 Sitze in den neun Bezirksvertretungen sind zu vergeben. Es bewerben sich 786 Personen aus 12 Parteien und Gruppen.
182 Kandidaten stellen sich für den Integrationsrat zur Wahl. 22 Plätze werden per Direktwahl zu vergeben. Sie bilden zusammen mit elf vom Stadtrat entsandten Mitgliedern den Integrationsrat. Wahlberechtigt sind hier 316 557 Bürger, vor allem sind dies EU-Bürger, Deutsche, die noch eine andere Staatsangehörigkeit haben, Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis und Menschen, die seit einer Einbürgerung Deutsche sind.
824 429 wahlberechtigte Bürger der Stadt dürfen an der Kommunalwahl teilnehmen: 426 017 weibliche, 398 407 männliche und fünf diverse.
18 Jahre ist der jüngste aller Mandatsbewerber jung: Bela Schlieper, der für Gut im Wahlbezirk 23 in Nippes kandidiert. Ebenfalls in Nippes tritt die älteste Bewerberin an: Liselotte Miller will dort für die CDU in die Bezirksvertretung einziehen. Sie ist 90 Jahre alt.
10 000 ehrenamtliche Wahlhelfer hat die Stadt gesucht – und konnte am Donnerstag vermelden: geschafft! Die Helfenden werden am Sonntag Wahlvorstände bilden, Wahlzettel ausgeben und am Ende die Stimmen zählen.
110 Workshops fanden statt, um Wahlvorsteher (insgesamt 1231 Personen) und Schriftführer auszubilden. Jeder Wahlvorstand besteht aus vier bis sechs Beisitzern. Wahlvorsteher koordinieren die Aufgaben und sorgen somit für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl, er oder sie hat auch Hausrecht und ist Ansprechpartner für das Wahlamt.
Alle Infos zur Kommunalwahl auf unserer eigenen Seite
800 Urnenwahlbezirke sind in insgesamt 225 Wahlgebäuden untergebracht. Es handelt sich überwiegend um städtische Gebäude wie Schulen, auch privat angemietete Gebäude werden genutzt. Kitas und Seniorenzentren sind diesmal wegen Corona tabu, deshalb mussten 53 Stimmbezirke in andere Gebäude umziehen.
431 Briefwahlbezirke gibt es bei der Wahl – 152 mehr als bei der Europawahl 2019. Wegen Corona bricht die Briefwahl alle Rekorde. Bis Freitag hatten bereits 212 677 Bürger ihre Stimme per Brief abgegeben. Ausgezählt werden sie in zwei Hallen in der Messe. 2014 gab es 140 548 Briefwähler. Das waren 17,5 Prozent der damals 802 889 Wahlberechtigten und 35,3 Prozent der 398 718 abgegebenen Stimmen. Wer seine Briefwahlunterlagen noch nicht abgeschickt hat, muss sie im Wahllokal vorzeigen, um vor Ort an der Urne wählen zu können.
950 Koffer enthalten sämtliche Unterlagen für die vier Urnen-Wahlen (OB, Rat, Bezirksvertretungen, Integrationsrat). Eine Woche lang wurden sie von 14 Mitarbeitern des Wahlamtes mit Stimmzetteln, Umschlägen, Wahlbekanntmachungen und Büromaterial bestückt. Stimmbezirke mit einer hohen Anzahl Wahlberechtigter werden mit mehreren Koffern ausgestattet.
26 557 Kölner dürfen zum ersten Mal wählen. Das Mindestalter beträgt bei der Kommunalwahl 16 Jahre.