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Analyse nach ImpeachmentWie es für Donald Trump nun weiter gehen könnte

Lesezeit 3 Minuten

Die Schatten von Trumps Amtszeit haben ihn auch in der eigenen Partei Zustimmung gekostet.

Washington – Die ersten 48 Stunden nach dem Freispruch des Ex-Präsidenten im Impeachment-Verfahren verbrachte Familie Trump, geht man von ihren öffentlichen Aussagen aus, in Jubelstimmung. Zunächst war es Donald Trump selbst, der mit einem Satz seinen Anhängern suggerierte, dass auch weiter mit ihm zu rechnen sein dürfe. „Unsere historische wunderschöne, patriotische Bewegung, Amerika wieder großartig zu machen, hat gerade erst begonnen,“ hieß es da.

Wenig später kommentierte Sohn Eric, dem im Gegensatz zum gesperrten Vater Twitter noch zur Verfügung steht, dort im Stil eines Fußball-Ergebnisses: „2:0“. Und Sohn Donald junior, dem ebenfalls Präsidentschafts-Ambitionen nachgesagt werden, feierte den Senior mit dem Titel „Zweifacher Impeachment-Champion!“ und einem Foto, auf dem das Gesicht von Trump auf den muskelstrotzenden Körper von Sylvester Stallone montiert worden war.

Gründet Trump nun eine eigene Partei?

Schöne heile Welt also im Hause Trump? Die Realität sieht allerdings aus mehreren Gründen anders aus. Zwar gibt das Resultat des Amtsenthebungs-Verfahrens Donald Trump die Möglichkeit, 2024 erneut zu kandidieren. Und er redete sogar davon, angesichts des zuletzt bröckelnden Rückhalts unter den Republikanern eine eigene Partei zu gründen. Doch im traditionellen Zweiparteien-System der USA hätte ein solcher Vorstoß so gut wie keine Chance und würde nur zu einer Zersplitterung des konservativen Lagers führen. Und: Als Trump nach dem Sturm des Mobs auf das Kapitol erneut von den Demokraten angeklagt wurde, befand sich sein Beliebtheitsgrad im Durchschnitt mehrerer Umfragen bei nur noch knapp 40 Prozent. 54 Prozent der US-Bürger wollen zudem einer am Freitag veröffentlichten Erhebung des Sender CNBC zufolge, dass sich Trump ganz aus der Politik zurückzieht. Was bedeutet: Auch ein Teil jener Menschen, die im November letzten Jahres für ihn stimmten, würden ihn heute nicht mehr unterstützen. Zudem zeigt das Impeachment-Votum, dass aller Voraussicht nach mehr als sieben republikanische Senatoren gegen ihn votiert hätten, wenn sie nicht rein verfassungsrechtliche Bedenken gehabt hätten.

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Eher schlechte Karten für ein Comeback

Für eine Zukunft in der „Grand Old Party“ und ein erfolgreiches Comeback sieht es also für Trump eher düster aus. Momentan scheint er noch davon zu profitieren, dass er all jenen, die ihm den Rücken gekehrt haben, Rache in Aussicht stellt. Die Parteiführung hat dieses Verhalten des Ex-Präsidenten bisher weitgehend unkommentiert hingenommen. Interessant wird nun sein, ob Senats-Fraktionschef Mitch McConnell den Mut findet, hier ein Machtwort zu sprechen. McConnell hatte unmittelbar nach dem Impeachment-Votum eine scharfe Rede gegen Trump gehalten und diesem eine „moralische Verantwortung“ für die Gewalt am 6. Januar sowie eine Verletzung der Amtspflichten vorgehalten. Zuvor hatte allerdings auch McConnell für ein „nicht schuldig“ gestimmt.

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Ob die Karten für Trump bei der Frage, ob er eine Zukunft in der Partei hat, bald ganz neu gemischt werden, hängt noch von einem weiteren Faktor X ab: Der Ungewissheit, ob der Ex-Präsident – der nun keine Immunität mehr genießt – wegen des Sturms auf das Kapitol, aber auch anderer vermeintlicher Vergehen strafrechtlichen Konsequenzen ausgesetzt ist und möglicherweise sogar verurteilt werden wird. Das FBI ermittelt in Sachen Kapitol, und im Bundesstaat Georgia widmen sich die Strafverfolger der Frage, ob Trump durch seinen Anruf beim Wahlleiter versucht hat, diesen zum Wahlbetrug zu verleiten. Hinzu kommen noch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in New York mit Blick auf vermutete Unregelmäßigkeiten im Firmenimperium Trumps, die auch Familienmitgliedern gefährlich werden könnten.