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Flughäfen in NRWRun auf Flugärger-App nach Chaos in den Sommerferien

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Lange Schlangen Fughafen (1)

Flugreisende stehen in langen Schlangen in der Halle vor den Check-In-Schaltern am Flughafen Köln/Bonn

Düsseldorf – Das Sommer-Chaos an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn spiegelt sich deutlich in der „Flugärger-App“ der Verbraucherzentrale (VZ) Nordrhein-Westfalen. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die dieser Redaktion vorliegen.

Im Juni, zu Beginn der Hochsommer-Reisesaison, wurden nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW insgesamt 41839 Downloads der App gezählt. Im Vormonat Mai waren es nur 1789. Das Interesse blieb auch in den folgenden Monaten groß. Im Juli luden 13762 Nutzer die App herunter, im August waren es rund 6000.

Flugärger-App soll bei den Fahrgast-Rechten helfen

Die Flugärger-App wurde im Sommer 2019 freigeschaltet. Sie dient dazu, Passagieren zu erklären, welche Entschädigungsansprüche ihnen zum Beispiel bei Flug-Verspätung und -ausfall zustehen und wie sie diese Ansprüche unkompliziert geltend machen können. Insgesamt wurde das Werkzeug bisher rund 160000-mal heruntergeladen, so die VZ.

Etwa die Hälfte der Fälle, die über die App registriert wurden, betrafen Flugannullierungen, ein Viertel Verspätungen. Die restlichen Fälle verteilten sich auf verlegte, verpasste oder stornierte Flüge sowie verlorenes, beschädigtes oder verspätetes Gepäck. „Das große Interesse an der Flugärger-App zeigt leider, wie viele Reisende nach dem Flughafenchaos in den Sommermonaten ihrem Geld hinterherlaufen müssen“, sagte Wolfgang Schuldzinski, Chef der Verbraucherzentrale NRW, dieser Redaktion.

Viele Fluggesellschaften sind schlecht zu erreichen

Ein großes Problem, so Schuldzinski, seien auch für Nutzer der App schlecht erreichbare Airlines. Sie verstärkten den Frust bei den Betroffenen. Laut einer Mitteilung der VZ von Mittwoch ist die Kontaktaufnahme mit der Fluggesellschaft oftmals auffallend kompliziert. Die Probleme reichten von Dauerwarteschleifen in der Telefonhotline bis zu klaren Verstößen gegen gesetzliche Vorgaben zur Kontaktaufnahme.

So suchten Verbraucher auf der Webseite der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines vergeblich nach einer E-Mail-Adresse des Unternehmens. Das Landgericht Düsseldorf hat auf Antrag der Verbraucherzentrale NRW nun eine einstweilige Verfügung gegen die Airline erlassen. Brussels Airlines sei kein Einzelfall. Auch Condor und die spanische Iberia seien zuletzt wegen ähnlichen Verhaltens aufgefallen.

Vorkasse-Praxis bei Buchung sei das Problem

Laut der Antwort der Landesregierung auf eine AfD-Anfrage sind zwischen dem 24. Juni und dem 27. Juli am Flughafen Düsseldorf bei ursprünglich geplanten 12014 Flügen 545 Annullierungen gezählt worden. Am Flughafen Köln/Bonn waren es demnach 509 Annullierungen von geplanten 6917 Flügen. Am 30. Juni fielen sogar fast 20 Prozent der geplanten Flüge in Düsseldorf aus.

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Laut Schuldzinski von der Verbraucherzentrale NRW wäre den Menschen am besten geholfen, wenn die Vorkasse-Praxis bei der Buchung von Flugreisen abgeschafft würde. Dann wäre die Flugärger-App in vielen Fällen gar nicht mehr nötig.