Er besingt die fiktive Insel "Papaya" und feiert auf seine Art den Toast Hawaii: Alexander Marcus ist ein Popstar der ganz eigenen Schule. Nun gastierte er im Tanzbrunnen.
TanzbrunnenSo skurril feierte Alexander Marcus mit seinen Fans
Alexander Marcus ist ein Phänomen. Mit seiner Mischung aus extravaganten Outfits, skurrilen Tanzeinlagen, eingängigen Texten und einer Menge Humor begeistert er inzwischen seit rund 15 Jahren seine Fans. Bereits im vergangenen Jahr bespielte Marcus, der bürgerlich Felix Rennefeld heißt, die Lanxess-Arena. Am Freitag folgte nun ein Open-Air-Auftritt im Tanzbrunnen.
Wer an diesem Abend den Deutzer Bahnhof besuchte, konnte denken, dass die Karnevalssession in diesem Jahr schon früher begonnen hat. Am Bahnhofsvorplatz und der Rheinpromenade treffen sich Fangruppen und sangen Marcus‘ Lieder, vielfach mit Kostüm und bemerkenswert hohem Alkoholspiegel ausgestattet. Gruppenkostüme schienen eher die Norm als eine Seltenheit zu sein. Vor allem junge Menschen waren gekommen, um ihren „King of Electrolore“ zu feiern.
Und ähnlich wie beim Karneval ist die Begeisterung für Marcus für Außenstehende wohl nur schwer nachvollziehbar. Bekanntheit erlangte er vor allem über das Internet, wo er in schrägen Musikvideos die eigentümlichsten Themen besingt. So veröffentlichte er 2007 ein Lied über die fiktive Insel „Papaya“, es folgten Beiträge über den Toast Hawaii, Elektriker und den im gleichnamigen Video von Marcus getanzten „Homo Dance“. Seinen Musikstil bezeichnet Marcus selbst als „Electrolore“, eine Mischung aus Electro und Folklore.
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Die Videos, Texte und Liveauftritte haben die Kunstfigur Alexander Marcus unter der scheinbar völligen Aufgabe seiner Selbstachtung für dessen Fans legendär gemacht – nicht ohne jedoch eine gehörige Portion Ironie auf beiden Seiten. Dass auch seine Fans Humor haben, zeigt sich bereits beim ersten Lied an diesem Abend („Der Abend wird gut“), nachdem die Fans prompt eine Zugabe fordern. „Der Abend wird legendär“, verspricht Marcus ihnen kurz darauf.
Neben der überragenden Stimmung zeichnet sich das Live-Erlebnis Alexander Marcus auch durch dessen umjubelte Tanzeinlagen und zahlreiche Outfitwechsel aus – und die sind nicht weniger skurril als seine Videos. So unterbricht er beispielsweise einen seiner bekanntesten Songs „Hundi“ nach der ersten Strophe, zunächst nur mit einer Hunde-Handpuppe ausgestattet, um kurze Zeit später mit einer überdimensionierten Hunde-Maske zurück auf die Bühne zu kommen. Auf Marcus‘ Nachfrage, ob denn „vielleicht auch ein paar Hundis heute hier“ seien, reagiert das Publikum mit lautem Applaus und Gebell.
Die Show endet an diesem Abend nach 90 Minuten mit einem imposanten Feuerwerk. Noch minutenlang stehen die Fans vor der Bühne, singen Marcus‘ Lieder und fordern eine zweite Zugabe ihres „Kings“. Der taucht jedoch kein weiteres Mal auf.