Ziggy Alberts begeistert sein Publikum und kommt mit einer Überraschung.
Konzert in KölnSonnyboy Ziggy Alberts überzeugt seine Fans im Tanzbrunnen
Aus irgendeinem Grund scheinen singende Surfer ein überaus erfolgreiches Stereotyp zu sein. Die Vorstellung, dass abends, nach einem Tag auf den Wellen, ein Sonnyboy am Strand zur Gitarre greift und Lagerfeuerlieder spielt, spricht offenbar viele Menschen an.
Textsichere Fans
Naturverbundenheit, Freiheit und gute Laune sind eben eine gute Kombination. Das hat schon Jack Johnson mit seinen verspielten Songs wie „Upside Down“ bewiesen, oder auch der im Vergleich etwas kantigere Ziggy Alberts.
Letzterer war nun zu Gast im Tanzbrunnen – und verzauberte mehr als 3000 Besucherinnen und Besucher mit Songs, die vom Meer erzählen. Der Australier hat sich im Laufe seiner Karriere eine treue Fan-Basis erspielt, die überaus textsicher ist und dem 30-Jährigen mit dem blonden Wuschelkopf und dem dunklen Schnurrbart jeden Wunsch zu erfüllen versucht. Mitsingen? Kein Problem.
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Ist aber auch keine große Herausforderung, zumindest melodisch, denn sonderlich viele Unterschiede zwischen den Liedern gibt es nicht. Kennt man eines, kennt man alle. Ein bisschen Gitarren-Melodie, ein paar warme Dur-Arpeggios und ein gleichmäßiger Vierer-Beat mit einem elektronischen Fuß-Pedal, das reicht. Auch ja, und natürlich ein Honigkuchenpferd-Grinsen, das immer mal wieder über Alberts’ Gesicht huscht und das einen nicht unerheblichen Teil seines Charmes ausmacht.
Weil es authentisch ist. Und ansteckend. Angesichts dieser Gelassenheit und Leichtigkeit verzeiht man Alberts schnell seine musikalische Überschaubarkeit. Natürlich geht es um die Meere, um den Umweltschutz und um die Liebe – kein Wunder, dass er sich seine Inspiration auf Surf-Trips holt. Und wenn kein Meer in der Nähe ist, tut es eben auch die Menge, in die er nur zu gerne eintaucht. Seine neueste, bislang unveröffentlichte Komposition „Where Does The Love Go?“ spielt er daher auch auf einer kleinen Solo-Bühne inmitten seiner Fans.
Perfekte Ergänzung
Alles keine Überraschung, auch das Lied nicht, aber das ist dem Publikum einfach egal. Schließlich hat man sich inzwischen eingegroovt, spürt den Herzschlag („Heartbeat“) im Takt mit der Musik. Was will man mehr? Dabei geht noch was: Für einen der schönsten Momente des Abends sorgt Ziggy Alberts, als er bei „Runaway“ die Singer-Songwriterin und Gitarristin Steph Strings, die im Vorprogramm aufgetreten war, zu sich auf die Bühne holt und ein Duett anstimmt, das mehr ist als die Summe der einzelnen Teile.
Die beiden Künstler harmonieren ganz hervorragend, insbesondere instrumental – die Fingerpicking-Techniken der beiden Musiker ergänzen sich perfekt, einfach als wären sie füreinander bestimmt. Beim nächsten Mal bitte wieder mitbringen.