„Wir sind in akuter Not“, schreiben die Kölner Studierenden in einem offenen Brief an Henriette Reker.
WohnungsnotKölner Studierende schreiben Hilferuf an OB
Immer mehr Studierende können sich keine Wohnung in Köln leisten. In einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin und die Verwaltung weisen die Studierendenvertretungen der Kölner Hochschulen auf ihre Not hin. Die Asten der Universität zu Köln, der Deutschen Sporthochschule, der Hochschule für Musik und Tanz und der Kölner Asten-Konferenz sprechen von einer „dramatischen“ Situation und stellen klare Forderungen.
Sie wollen, dass die Stadt eine Notschlafstelle für Studierende einrichtet. Zudem soll die Stadt feste Ansprechpartner nennen. Auf einem Wohnungsgipfel soll ein Aktionsplan erarbeitet werden.
Eine der teuersten Städte Deutschlands für Studierende
„Ein durchschnittliches WG-Zimmer in Köln kostet über 500 Euro. Damit gehört Köln zu den teuersten Studierendenstädten Deutschlands“, führen die Studierenden-Vertreter an. Zum Vergleich: Der Bafög-Höchstsatz, den nur wenige Studierende erhalten, liegt bei 992 Euro. „Das hat zur Folge, dass die Wohnungen und WG-Zimmer, die Studierende sich in dieser Stadt noch leisten können, enorm umkämpft sind.“ Betrügereien, Diskriminierung und sexuelle Belästigung seien bei der Wohnungssuche keine Seltenheit und würden immer häufiger.
In Wohnheimen gebe es in Köln weniger als 5000 Plätze, klagen die Studierenden. „Die Unterbringungsquote liegt damit unter der von anderen Studierendenstädten wie Bonn, Düsseldorf und Münster und weit unter den vom Land anvisierten 10 Prozent“, heißt es im offenen Brief.
Köln ist Standort von 25 Hochschulen, an denen etwa 100.000 Studierende eingeschrieben sind. Damit machen Studierende rund zehn Prozent der Bevölkerung aus. Versuche der Asten, die Stadtratsfraktionen zu einer Podiumsdiskussion zur Wohnungsnot einzuladen, blieben bisher erfolglos.