Köln – Der sogenannte Wohnungsbaupakt über 1035 neue Wohnungen zwischen der Stadt Köln und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) könnte deutlich schrumpfen. Denn im geplanten neuen Quartier „Lager Lind“ am Flughafen werden möglicherweise deutlich weniger als die vorgesehenen 800 Wohnungen gebaut, mindestens 30 Prozent der Wohnfläche waren mit gedeckelter Miete geplant.
Zumindest haben die Fraktionen der Grünen, CDU, FDP und Volt einen Antrag erarbeitet, der die Zahl von 800 möglichen Wohnungen in Frage stellt und einen neuen Entwurf für das Gelände fordert. Laut des Quartetts war im Stadtentwicklungskonzept Wohnen von 2015 nur die Rede von 220 Wohnungen. Der neue Entwurf soll nun klären, was tatsächlich möglich ist. Das „Lager Lind“ ist eine der neun Flächen des Pakts und mit Abstand die mit dem größten Wohnbaupotenzial.
Lärmbelastung vom Flughafen Köln/Bonn
Denn die Fläche bringt viele Probleme mit sich. Das Areal, so groß wie gut zwölf Fußballfelder, liegt nur gut einen Kilometer vom Flughafen Köln/Bonn entfernt, der Lärm spielt eine Rolle, ebenfalls, wie hoch gebaut werden darf. Allerdings hatte auch die Stadt große Hoffnungen: „Im neuen Quartier werden etwa 800 Wohnungen entstehen und breiten Bevölkerungsschichten ein neues Zuhause bieten. Auf diese Weise kann ein Beitrag zur Minderung des stetigen Drucks auf dem Kölner Wohnungsmarkt geleistet werden.“
Waren 800 Wohnungen zu hoch angesetzt? Oder 220 zu tief? Das soll der neue Entwurf zeigen. Michael Frenzel, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD, kritisiert: „So wird es nichts mit dem vermeintlichen Kampf gegen die Wohnungsnot.“
Wie berichtet, nutzte früher das Militär das Areal, ein Teil der Fläche ist versiegelt und war bebaut, ein andere Teil besteht aus Bäumen. Bis Jahresende hat die BImA nun die Gebäude abgebrochen. Jetzt sollte der Stadtentwicklungsausschuss (Stea) den Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans treffen, doch das Gremium stellte ihn wie den Antrag von Grünen und Co. zurück.
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Es herrscht Klärungsbedarf, unter anderem, wo gebaut wird und wo gerodet wird. Stea-Vorsitzende Sabine Pakulat (Grüne) sagte: „Wie viele Wohnungen gebaut werden, wird von dem neuen städtebaulichen Entwurf abhängen. Es soll die Dichte und Wohnungsanzahl erreicht werden, die für das Gelände verträglich ist.“ Die BImA war für eine kurzfristige Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen.