Der irische Billigflieger dünnt sein Angebot im Sommer in Deutschland aus. Weniger Flüge gibt es auch in Köln/Bonn.
Irischer BilligfliegerRyanair streicht zehn Prozent seiner Flüge am Flughafen Köln/Bonn
Im kommenden Sommer will Ryanair die Zahl der Flüge in Köln/Bonn offenbar um zehn Prozent reduzieren. Das geht aus einem Schaubild hervor, das Ryanair-Chef Eddie Wilson am Donnerstag in Hamburg präsentierte. Dabei hatte Ryanair im letzten Sommer die Zahl der Flüge in Köln/Bonn noch um sieben Prozent auf 370 Flüge pro Woche erhöht. Der Flughafen Köln/Bonn wollte das nicht bestätigen. Auswirkungen etwaiger Kapazitätsanpassungen bei der Fluggesellschaft Ryanair in Köln/Bonn sind aktuell nicht bekannt, da die Airlines den Sommerflugplan für das nächste Jahr derzeit noch ausarbeiten, so der Airport auf Anfrage.
Klar scheint, dass Köln/Bonn deutlich weniger von Kürzungen betroffen ist als andere deutsche Airports. Dortmund, Dresden und Leipzig werden ab Sommer 2025 nicht mehr angeflogen. Das Angebot in Hamburg werde im Sommer um 60 Prozent reduziert, das in Berlin um 20 Prozent. Insgesamt werde das Angebot in Deutschland im nächsten Sommer um zwölf Prozent im Vergleich zum Sommer dieses Jahres gekürzt.
22 Strecken in Deutschland fallen weg
22 Strecken fallen laut Ryanair weg. Das werde zu einem Verlust von 1,8 Millionen Sitzplätzen führen. Und das werde verheerende Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Tourismus und die Anbindung haben, da Deutschland nun der am schlechtesten performende Luftverkehrsmarkt nach Covid ist, mit nur 82 Prozent des Verkehrsaufkommens von 2019.
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„Die Entscheidung von Ryanair, ganze Flughafenstandorte nicht mehr anzufliegen und Wachstum ins europäische Ausland zu verlagern, ist ein weiterer Rückschlag für den deutschen Luftverkehrsmarkt“, teilte der Flughafenverband ADV mit. Der Schritt von Ryanair stehe exemplarisch für viele weitere europäische Airlines, die ebenfalls einen Abzug von Flugzeugen prüften und den deutschen Flughäfen wegen der hohen staatlichen Abgaben und Belastungen den Rücken kehren könnten, so die erste Reaktion des ADV-Hauptgeschäftsführers Ralph Beisel.
Kritik an Gebühren in Deutschland
Dass Ryanair sein Angebot am Hauptstadtflughafen BER reduzieren will, ist seit August bekannt. In einer Mitteilung heißt es: „Dies ist auf das anhaltende Versäumnis der deutschen Regierung zurückzuführen, die Luftverkehrssteuer, Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren zu senken, was die Erholung und das Wachstum behindert.“ Ryanair hatte im August bereits gedroht, das Angebot in Deutschland zu kürzen, sollte die Bundesregierung nicht die zum Mai erhöhte Luftverkehrssteuer zurücknehmen.