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Weibliche Klänge, höhere KostenSummerjam-Festival in Köln hat begonnen – Restkarten erhältlich

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Zeltlager: Am fühlinger See hat die 36. Auflage des Summerjam begonnen, etwa 25.000 Fans werden erwartet.

Zeltlager: Am fühlinger See hat die 36. Auflage des Summerjam begonnen, etwa 25.000 Fans werden erwartet.

Die Wetter-Bedingungen für das Summerjam am Fühlinger See sind gut. Doch die Festivalbranche ächzt unter Kostensteigerungen. Veranstalter Marius Brozi hat klare Ziele.

Wer wenig Platz hat, baut in die Höhe, so ist das in begehrten Lagen. Freie Flächen sind an diesem Wochenende rund um den Fühlinger See ein rares Gut, und weil Not halt erfinderisch macht, haben einige Besucher nicht nur eine Hängematte zwischen Baum und Laterne gespannt, sondern gleich drei. Abhängen in Etagen, sozusagen. Etwa 25.000 Menschen werden an diesem Wochenende beim „Summerjam“ erwartet, am Freitag begann die 36. Auflage der Veranstaltung unter anderem mit Auftritten von Jan Delay, Nina Chuba und Alborosie, der sein neues Album präsentiert hat.

Motto beim Summerjam in Köln: „The Spirit of Peace“

„The Spirit of Peace“, also den Geist des Friedens, haben Veranstalter Marius Brozi und sein Team als Motto des diesjährigen Summerjam ausgerufen. Friedenspfeifchen werden allerorten geraucht, die ersten Zelte sind schon zu Wochenbeginn am See aufgebaut worden. „Die Leute, das Feeling, die Musik. Das macht dieses Festival aus“, meint Carsten, der aus Hannover angereist ist und mit seinem Kumpel eine Kühltasche schleppt. Viele Fans tragen rastagelocktes Haar, an Verkaufsständen werden Hippie-Klamotten angeboten. Einen „Ort der positiven Begegnung“ wünscht sich Brozi.

Auf zwei Bühnen wird beim Summerjam am Fühlinger See musiziert. Veranstalter Marius Brozi hat viele namhafte Musikerinnen und Musiker verpflichtet.

Auf zwei Bühnen wird beim Summerjam am Fühlinger See musiziert. Veranstalter Marius Brozi hat viele namhafte Musikerinnen und Musiker verpflichtet.

Mehr als 40 Bands werden aufspielen und die Genres Dancehall, Afrobeat, Pop und Reggae bestens bedienen. Auf zwei Bühnen sind viele ambitionierte Gruppen zu hören, darunter die Grammysieger Soja und Kabaka Pyramid. Auf der Hauptbühne werden am Samstagabend zunächst Trettmann und dann Peter Fox spielen. „Die Bühne wird selten voller gewesen sein, Peter Fox ist mit einer riesigen Crew angereist“, erzählt Marius Brozi erwartungsfreudig. Fox ist noch immer der Liebling der Massen.

Ausverkauft ist der Summerjam noch nicht, die Tageskassen sind geöffnet. Die Ticketpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um zehn Euro gestiegen, das Wochenendticket gab es für 180 Euro. „Aber die Anhebung reicht längst nicht, um die Kostensteigerungen zu decken“, verrät Brozi. Auch das Summerjam-Festival leidet unter den Teuerungen in der Veranstaltungsbranche, „das ist eine Herausforderung für alle Festivals“, so Brozi. Erstmals können die Besucherinnen und Besucher dieses Mal am Blackfoot-Beach für nur fünf Euro den Kletterwald ausprobieren. Es ist der Versuch der Veranstalter, den Standortvorteil zu nutzen.

Schimmverbot im Fühlinger See wird strikt kontrolliert

Wenige Stunden vor dem Festivalstart wirkt Marius Brozi fast so entspannt wie viele der Fans. Der Aufbau verlief dieses Mal weitestgehend stressfrei, denn die Hauptbühne steht schon seit dem vorigen Wochenende, weil die Band Kraftclub zum Konzert bat. Schon seit Donnerstag können sich die Menschen am See bei Hula-Hoop-Workshops , Yoga Jam oder Akustik-Sessions die Zeit vertreiben.

Das generelle Schwimmverbot im Fühlinger See gilt natürlich auch beim Summerjam. In jedem Flyer, im Programmheft und auf Schildern am Ufer wird auf diese Regelung verwiesen. Rund um die Uhr patroulliert ein Boot der DLRG auf dem Wasser – die Vorsichtsmaßnahmen sind erneut groß, nachdem im vorigen Jahr ein Besucher ertrunken war.

Mehr denn je will der Summerjam jungen Musikerinnen eine Plattform bieten, zur Riege der Künstlerinnen gehören Tanya Stephens, Treesha, Natali Rize, Nina Chuba oder Naomi Cowan. Nicht nur auf den Bühnen wird Musik geboten, in einer Dancehall legen DJ’s und Gruppen wie Pow Pow Movement aus Köln, Warriorsound aus Wuppertal und Freak de L’Afrique aus Berlin auf.