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Was fliegt denn da?Junikäfer bevölkern nach Sonnenuntergang die Kölner Parks

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Romantische Stimmung im Rheinpark. Zurzeit funken die Junikäfer dazwischen.

Köln – Die warmen Sommerabende locken sowohl Käfer als auch Mensch in die Natur. Der Junikäfer – nicht zu verwechseln mit dem größeren Maikäfer – liebt die Dämmerung. Dann schwärmt er zusammen mit seinen Artkollegen aus, um auf Wiesen und in Parks die Besucher zu belästigen. Natürlich nicht vorsätzlich. Aber so mancher romantischer Abend wird durch die penetranten Käfer verdorben.

Im Kölner „Nett-Werk“ auf Facebook berichten Dutzende von ihren Käfererlebnissen der vergangenen Tagen, am Aachener Weiher oder auf den Poller Wiesen. Käfer in den Haaren, im Gesicht oder über dem Grill – das nervt. Andere wollten einfach nur wissen: Was ist das für ein brummendes Tier?

Genannt werden die Junikäfer auch „Torkelflieger“, ein Name, den die Käfer wohl ihrem betrunken wirkenden Flugstil zu verdanken haben. Die Folge: Panisch wedelnde Parkbesucher, die die Käfer aus ihren Haaren zu befreien versuchen. Die meisten der in Schlangenlinien herumfliegenden Tiere sind Männchen auf der Suche nach Weibchen. Nach Sonnenuntergang ist dann ein durchgängiges Brummen wie bei einer Propellermaschine zu hören.

Junikäfer sterben im Juli

Die Larven des Gerippten Brachkäfers, wie der offizielle Name lautet, schlüpfen erst nach zwei bis drei Jahren. Geflogen wird dann um die Sommersonnenwende, Ende Juni bis in den Juli hinein. Dann sterben sie – sofern sie nicht vorher von ihren natürlichen Feinden, Fledermäusen, Maulwürfen und Vögeln, gefressen wurden.

Beim Grillen braucht es nur ein bisschen Geduld, denn die Flugphase ist schnell wieder vorbei. „Schon nach etwa 20 bis 30 Minuten, wenn die Dämmerung in die Nacht übergeht, haben die Junikäfer genug vom Fliegen und landen irgendwo im Buschwerk“, heißt es in einer Information des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV). Sicher ist auch, dass die Käfer nicht gefährlich sind. Zwar könnten auch Junikäfer Löcher in die Blätter von Bäumen und Sträuchern schneiden, Plagen der „Torkelflieger“ seien nicht bekannt, so das LANUV.