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Salsa-Streit beigelegtKölner Tänzer dürfen am Aachener Weiher bleiben

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Salsa Workshop am Museum für Ostasiatische Kunst.

Salsa Workshop am Museum für Ostasiatische Kunst.

Rund einen Monat lang bangte die Salsa-Szene in Köln um ihren Treffpunkt. Jetzt gibt es gute Nachrichten.

„Für viele Tänzerinnen und Tänzer ist ein Stück Heimat gerettet,“ sagt Christoph Ebert. Der Rechtsanwalt, der (wie berichtet) im Streit um die Salsa-Workshops am Museum für Ostasiatische Kunst die Interessen der Tanzszene vertrat, kann Entwarnung vermelden.

In einem rund eineinhalbstündigen Gespräch kam am Freitagabend eine Einigung mit der Stadt zustande. Die Gesprächsteilnehmer waren einerseits Vertreter aus der Tanzszene, andererseits der städtische Kulturdezernent Stefan Charles und die Leiterin des Museums für Ostasiatische Kunst, Shao-Lan Hertel.

Bedenken wegen des „Gesamtkunstwerks“

Im August waren im Museum Stimmen laut geworden, die den kostenfreien Salsa-Workshop, der bei gutem Wetter an ihrem Museum stattfindet, kritisch sehen. Es hieß, dass Japanisches Kulturinstitut und das benachbarte Museum für Ostasiatische Kunst, ein „Gesamtkunstwerk“ bildeten, dessen Würde nicht mit dem südamerikanischen Tanz in Einklang zu bringen sei.

Der Großteil der Kölner Politik äußerte Unverständnis für diese Ansicht. Quer durch die Parteien kam Unterstützung. Der Kölner Salsa-Streit erhielt beträchtliche mediale Aufmerksamkeit. Mehrere TV-Teams drehten immer wieder, die Zeitungen berichteten. Anfang September teilte die Stadt dann mit: „Die Museumsleitung ist bereit, die Tanzveranstaltungen nach Möglichkeit zu unterstützen und wünscht sich für die Zukunft eine gute Zusammenarbeit mit den Veranstalter*innen.“

Das waren schon einmal gute Voraussetzungen für das Gespräch am Freitagabend. Zumal sich vermeintliche Beschwerden über eine Lärmbelästigung durch die Tanz-Workshops bereits nach Kurzem hauptsächlich auf eine Person reduzierten.

Freundliche Gesprächsatmosphäre

In „sehr freundlicher Atmosphäre“ sei das Gespräch mit der Stadt verlaufen, sagt Ebert. Dabei habe die Museumsleiterin auch erklärt, dass sie gar nicht so harsch auf ein Verbot habe bestehen wollen. „Am Samstag war sie dann auch zum ersten Mal beim Workshop dabei und hat mitgetanzt“, sagt Ebert.

Zugesagt haben die Salsa-Tänzer, die sich seit Jahren bei gutem Wetter sowohl am Rheinauhafen als auch am Aachener Weiher treffen, dass sie darauf achten, dass nach 22 Uhr keine laute Musik erklingt. Sicherheitsbedenken wurden von der Stadt nicht mehr geäußert. Nur eine Änderung soll es laut Ebert geben: „Die Stadt wird den Zugang zu einer Skulptur im Aachener Weiher durch ein Seil absperren. Aber das schränkt uns ja überhaupt nicht ein.“