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Vor 20.000 HardrockernSo haben die Höhner das Wacken Open Air Festival gerockt

Lesezeit 3 Minuten
Fans in Wacken

Festivalbesucher feiern beim Wacken Open Air Festival während des Auftritts der Höhner. 

Köln – Es hätte auch alles ganz anders kommen können. Denn wirklich voraussehen ließ es sich nicht, wie die hartgesottenen Musikfreunde auf dem Metal-Festival Wacken auf die Stimmungskanonen aus Köln, die Höhner, reagieren. Fliegen Bierdosen? Gibt es Buh-Rufe? Die Ungewissheit dauert nicht lange. Als der Ansager am vergangenen Samstag heiser ins Mikrofon rief: „Es ist 11.11 Uhr – hier sind die Höhner“, bricht tosender Jubel aus. Fortan lautet die Parole: Die Höhner rocken Wacken.

Auch die FC-Fahnen waren mit dabei

„Üvverall jitt et Fans vom FC Kölle“, so haben die Höhner in der Hymne für den Erstligisten gedichtet. Auf dem Festival in Wacken bewies es sich einmal mehr, dass das stimmt. FC-Fahnen werden in die Höhe gerissen, als die Frontmänner Henning Krautmacher und Patrick Lück auf die Bühne kommen. Davor haben sich über 20 000 Fans versammelt. Der erste Song: „Jetzt geht’s los“. Hätte Eis gebrochen werden müssen, spätestens jetzt wäre es passiert. Wie in Köln so in Wacken: Alle Fans sind textsicher. „Der absolute Wahnsinn“, ruft Lück begeistert von der Bühne. Sänger Henning Krautmacher nach dem Konzert zur Rundschau: „Im Vorfeld gab es Unkenrufer, was uns in Wacken alles widerfahren könnte. Als wir auf die Bühne kamen und sahen, dass bis in die letzten Reihen mitgefeiert wurde, waren alle Sorgen weggeblasen – einfach nur ein wahnsinniges Glücksgefühl.“

Höhner Frontmann Wacken

Henning Krautmacher, Sänger der Band Höhner, beim Wacken Open Air 

Die Höhner und Wacken, da braucht es schon einen Blick in die Tiefe der Setliste, um Parallelen zu entdecken. Einer der Top-Acts in diesem Jahr: Die Metal-Heroen Judas Priest. Die feiern ebenso wie die Höhner in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Allerdings tat „Priest“ das in Wacken auf einer der Hauptbühnen im sogenannten „Holy Land“ (heiligen Land). Die Höhner bespielten am Samstag etwas kleineren Bretter. Aber, wer weiß: „Nach dem Auftritt haben wir eine Autogrammstunde gegeben. Da haben viele Fans zu uns gesagt: Ihr müsst wieder kommen, aber dann auf eine der großen Bühnen“, berichtet Krautmacher.

Kölner in Wacken

Auch ein Banner des 1. FC Köln war in Wacken dabei. 

Wie kam es also zu der ungewöhnlichen Kombination Höhner/Wacken. Krautmacher sagte es im Vorfeld der Rundschau: Es war eine Schnapsidee. Am Rande eines Termins in Bad Segeberg trafen die Band einen der Organisatoren des gigantischen Metal-Festivals. Ein, zwei „Kurze“ und die Idee war geboren, die Höhner in ihren Jubiläumsjahr erstmals nach Wacken zu holen.

Nüchtern betrachtet war diese Idee goldrichtig. Obwohl die Höhner eine „stramme Woche“ mit insgesamt fünf Auftritten – von Höhner Classic bis hin zu einem Friedenssong bei den ADAC GT Master auf dem Nürburgring – hinter sich haben, zeigte sich Krautmacher am Sonntag immer noch beseelt von Wacken. „Die vergangenen Tage waren für uns ein Gemischtwarenladen der Gefühle, weil die Auftritte einen so unterschiedlichen Charakter hatten.“ Doch die Euphorie bei Wacken sei ganz besondersgewesen, weil: „Mit dem Erfolg hatte ich echt nicht gerechnet“, so der Höhner-Sänger.

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Für die Fans, die nicht dabei sein konnten, wird es eine „Nachspiel“ geben. Der WDR hat die Höhner in Wacken begleitet. Die Doku wird laut Krautmacher im November gesendet.