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Sportlerwahl 2024Tobias Müller aus Euskirchen wird Klassensieger am Nürburgring

Lesezeit 2 Minuten
Rennfahrer Tobias Müller trägt seinen Rennoverall und lacht.

Hatte 2024 meist gut lachen: Tobias Müller.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2024 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Rennfahrer Tobias Müller.

Ein Sportler muss hungrig sein. Zufriedenheit ist Stillstand. Und so spricht auch der Euskirchener Rennfahrer Tobias Müller nur von einer „nahezu perfekten Saison“. Dabei hat er einen Titel gewonnen in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) in der Cup2-Klasse für Porsche-911-Fahrzeuge. „Es war langsam nötig, dass ich eine Meisterschaft hole“, sagt der 27-jährige Kfz-Meister, der in seinem dritten Jahr in der Porsche Endurance Trophy Nürburgring (PETN) im Rahmen der NLS fährt.

Aber warum nur eine „nahezu perfekte Saison“? Müller erklärt: „Wir haben Fehler im Team gemacht. Wenn die nicht gewesen wären, hätte ich auch ein Wörtchen bei der Gesamtmeisterschaft mitreden können.“ Und er gibt zu, dass er als Sportler auch ein wenig egoistisches Denken an den Tag legt. Denn obwohl er mit anderen Kollegen im Team fährt, ist er alleiniger Klassensieger. Das liegt daran, dass die Kollegen weniger Rennen gefahren sind.

Beim 12-Stunden-Rennen in Spa führte das Team 220 von 276 Runden

Als eines der Highlights der zurückliegenden Saison sieht er den Michelin-992-Endurance-Cup, ein zwölfstündiges Rennen auf dem Rennkurs in Spa. „Da hatten wir einen kleinen Durchmarsch, von 276 Runden haben wir 220 geführt“, sagt er.

Und was hat er sich für das Jahr 2025 vorgenommen? Den Cup2-Titel möchte er in dieser Saison verteidigen. Und er hätte nichts gegen einen Nachschlag nach dem Motto: Darf es ein wenig mehr sein? „Vielleicht klappt es ja dieses Jahr mit der Gesamtmeisterschaft.“

Direkt nach dem Titelgewinn dachte Tobias Müller an seinen Vater

Vielleicht hilft ihm ja der Beistand von oben. Denn direkt nach seinem Titelgewinn wurde Tobias Müller emotional und dachte an seinen 2019 gestorbenen Vater Klaus. „Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin“, sagt der 27-Jährige, der es bedauert, dass sein Vater den Sprung, den er seit 2019 gemacht habe, nicht mehr miterleben konnte. „Aber er ist immer dabei“, so Müller.

Und was hat der Euskirchener für dieses Jahr geplant? Stand jetzt fährt er wieder in der PETN mit und beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring sowie dem 12-Stunden-Rennen in Spa.

Die Nominierung für die Wahl zum Sportler des Jahres 2024 hat ihn überrascht – und das trotz des Klassensieges inklusive etlicher Polepositionen und schnellsten Rennrunden am Nürburgring und dem Sieg in Spa.