Die Universität Köln lud am Montag alle Erstsemester zur offiziellen Begrüßungsveranstaltung in die große Aula im Hauptgebäude am Albertus-Magnus-Platz ein.
Universität KölnSo starten die Erstsemester in Köln ins Uni-Leben
Das Wetter spielte nicht so richtig mit an diesem Montag zum Studiumbeginn. Denn zur offiziellen Begrüßung der Erstsemester rund um den Albertus-Magnus-Platz setzte leichter Nieselregen bei herbstlichen Temperaturen ein. Aber eine Gruppe angehender Studierender ließ sich davon nicht abschrecken. Sie genossen sichtlich die Angebote der Info-Messe auf dem Campus. Die Vorfreude auf ihr Studium sei groß und „vor allem auch auf neue Leute“, wie Emma (18) aus Münster erzählt. „Wir haben uns bei den Orientierungsveranstaltungen in der letzten Woche kennengelernt und uns schon ein bisschen angefreundet.“
Über die Zeitungsanzeige fündig geworden
Keine aus der siebenköpfigen Gruppe angehender Sonderpädagoginnen kommt aus Köln – auch Leander (19), der einzige Mann in der Gruppe, nicht, kennt aber Köln ein wenig von Konzertbesuchen, wie er sagt. Großes Thema vor Beginn des ersten Semesters war bei fast allen die Wohnungsfrage. Leander, der im Westerwald in Rheinland-Pfalz zu Hause ist, will trotz der großen Entfernung zur Uni erst einmal pendeln. „Mal sehen, wie das läuft. Ich muss wohl auch viel im Zug studieren“, schaut er etwas skeptisch auf die kommenden Wochen. Elisabeth (19) aus Krefeld hatte Glück: „Ich habe eine Wohnung über eine Zeitungsanzeige in Köln gefunden.
Von Karneval haben die meisten in der Gruppe noch keine Ahnung. Aber das kann sich ja in knapp einem Monat komplett ändern, wenn am 11.11. die neue Session im Univiertel rund um die Zülpicher Straße eingeläutet wird. Fast alle freuen sich drauf.
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Vor der Info-Messe auf dem Platz vor dem Hauptgebäude lud die Uni Köln alle Erstsemester in die große Aula zur offiziellen Begrüßung ein. Rektor Joybrato Mukherjee forderte in seiner kurz gehaltenen Einleitungsrede alle neuen Studierenden dazu auf, sich einzubringen und das Leben an der Universität mitzugestalten. Zudem erinnerte er anlässlich des Jahrestages zum 7. Oktober an das Massaker an mehr als 1200 Israelis durch die Hamas und gab die Hoffnung aus, dass dieser Konflikt möglichst bald beendet sein werde.
Für ein konstruktives Zusammenleben auf dem Kölner Campus appellierte er: „Kern wissenschaftlichen Arbeitens ist neben der eigenen kritischen Betrachtung eines Sachverhalts eben auch das Annehmen und Respektieren von Kritik anderer.“ Wenn alle sich daran hielten, gäbe es viele aktuelle gesellschaftliche Konflikte und die meisten Verschwörungstheorien nicht, so Mukherjee. Prorektorin für Lehre und Studium, Beatrix Busse, wies in dem Zusammenhang die neuen Erstsemester auf ein Schwerpunkt-Programm der Uni Köln, die digitale Bildung, hin: „Wir möchten Sie befähigen, KI verantwortungsvoll zu nutzen.“ Wie dieses Programm genau aussieht, erfuhren die Studienanfänger an diesem Tag noch nicht.
Studieren hat Priorität vor anderen Uni-Aktivitäten
Zurück auf dem Campus. Al (23) aus Jakarta (Indonesien) hat im letzten Jahr ein freiwilliges Sozialprogramm in Deutschland absolviert. Er beginnt nun mit seinem Psychologiestudium in Köln – genauso wie Anna (19). Beide haben sich bei einer Orientierungsveranstaltung in der vergangenen Woche kennengelernt und sind gemeinsam zur offiziellen Begrüßung auf den Campus gekommen. Al hofft, dass er mit dem ganzen „Orga-Kram“ klarkomme, der jetzt anstehe.
Die Uni-Angebote rund um das Studium wollen sie sich auf der Info-Messe genau anschauen. Sport, Campusradio oder der Allgemeine Studienausschuss (Asta) – das sei interessant, allerdings gehe Studieren vor, so Al. Hinsichtlich politischer Aktionen an der Uni wegen der aktuellen Krisenlagen in der Welt macht sich Anna grundsätzlich keine Sorgen. „Ich diskutiere gerne und bin politisch interessiert.“ Falls es eskalieren sollte, würde sie sich jedoch zurückhalten, aber sich auf jeden Fall die Argumente anhören.