Wie geht man mit kranken Menschen um, die nicht mehr gesund werden können? Darum ging es in einem Workshop der Kölner Kinder-Uni.
Unheilbar krankKölner Kinder-Uni klärt über Palliativmedizin auf
„Ist Medizin nur zum gesund machen da?“, hieß der für Kinder konzipierte Workshop der Uniklinik Köln. 15 Kinder von der dritten bis zur sechsten Klasse lernten mehr über die Therapie von unheilbar kranken Patienten.
Dr. Veronika Dunkl und Dr. Manuela Sauren vom Zentrum für Palliativmedizin leiteten den Workshop. „Wir finden es wichtig, dass auch über Patienten geredet wird, die nicht gesund werden, sondern krank bleiben“, erklärt Dr. Veronika Dunkl. Das Wort „palliativ“ sei laut der Ärztin negativ besetzt. Um dies zu ändern, müsse man bei den jungen Menschen anfangen. Die beiden Wissenschaftlerinnen möchten über das Thema Palliativmedizin aufklären und die Fragen der Kinder beantworten.
Zu Beginn zeigten die Ärztinnen einen kurzen Videoclip, der die Geschichte des fiktiven Kindes „Thomas“ erzählt, der eine unheilbare Diagnose bekommt und sterben wird. Der Film berührt die Kinder. „Wir wollen damit zeigen, dass es jeden treffen kann“, betont Dr. Manuela Sauren.
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Vorwissen zum Thema Bestattung
Das Thema wurde in einem Stuhlkreis besprochen. Dabei stellte sich heraus, dass fast alle Kinder in ihrer Familie oder in ihrem Freundeskreis bereits mit einer schweren Erkrankung konfrontiert waren. Manche haben schon einen nahestehenden Menschen bei seiner schweren Erkrankung begleitet. „Mein Opa hat Demenz, wir gehen da jede Woche hin“, erzählt Paul.
Danach durfte sich jedes Kind eine Karte mit einem Symbolbild aussuchen und beschreiben, was auf dem Bild zu sehen war. Das waren zum Beispiel Trauerfeiern, Särge, Patienten und ihre Angehörigen. Dabei zeigte sich, dass die meisten Kinder ein großes Vorwissen über das Thema besitzen und verschiedene Bestattungsmethoden, wie zum Beispiel die Seebestattung, die Waldbestattung und die Feuerbestattung voneinander unterscheiden konnten. Ein Bild mit einem Stethoskop und einem Klemmbrett sorgte für Verwirrung. „Das ist eine Bescheinigung, die wir Ärzte ausfüllen, wenn jemand gestorben ist“, klärt Dr. Manuela Sauren auf.
Zum Abschluss falteten die Kinder Schmetterlinge aus buntem Origami-Papier, ein Symbol, das Hoffnung spenden soll. Dunkl ist mit dem Workshop zufrieden: „Man merkt einfach, dass Kinder ganz anders mit diesem Thema umgehen. Da sind keine Berührungsängste.“