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Teure ParkgebührenRunder Tisch zur Flughafen-Schranke legt Bauchlandung hin

Lesezeit 2 Minuten

Die neue Anlage: Falschparker halten vor den Schranken und gefährden damit andere Verkehrsteilnehmer auf dem Zubringer.

  1. Wer ans Gate des Flughafen Köln/Bonns vorfahren möchte, der zahlt – und zwar kräftig.
  2. Einige Abholer verführt das zu sehr gefährlichen Tricks (wir berichteten)
  3. Ein Runder Tisch mit den wichtigsten Beteiligten sollte nun Abhilfe schaffen. Doch es kam anders.

Das war eine Bauchlandung: Ein Runder Tisch sollte die Lösung dafür bringen, wie dem wilden Treiben vor den neuen Schranken am Kölner Flughafen ein Ende bereitet werden kann. Dort parken andauernd Autofahrer auf den Seitenstreifen, um den kostengünstigsten Moment zur Abholung von Freunden oder Verwandten abzuwarten.

Die Polizei ist im Dauereinsatz. Doch die Diskussion zwischen den Ordnungshütern, dem Flughafen, der Bezirksregierung und dem Landebetrieb Straßen NRW glich wohl einem Schlingerkurs. Nahezu alle Optionen scheiterten an einem Veto. Was als Kompromiss einzig überblieb: Der Flughafen will seine kostengünstigeren Parkhäuser mehr auf den Radar der Abholer rücken.

Wer ans Gate vorfahren möchte, der zahlt – und zwar kräftig. Mehr als zehn Minuten hinter der neuen Schrankenanlage kosten 5 Euro, 30 Minuten 12 Euro und eine Stunde gar 24 Euro. Da helfen nur Stoßgebete, dass die Maschine pünktlich landet – oder eben Einfallsreichtum. Einige Abholer kamen auf die Idee, sich am Zubringer zum Flughafen auf den Seitenstreifen zu stellen, bis die Abzuholenden eine Nachricht senden, dass sie nun bereitstehen. Nachahmer folgten zahlreich im Windschatten.

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Doch Sparfüchse leben gefährlich: Zumeist kommen die Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit von der Autobahn auf den Zubringer. Das Einfädeln kann dadurch teuer zu stehen kommen.

Vergünstigung lehnt der Flughafen ab

Nach Informationen der Rundschau schlug die Polizei deshalb vor, der Flughafen solle die Vorfahrt vors Gate günstiger machen. Der Flughafen lehnte ab. Immerhin habe sich seit Einführung der teuren Parkgebühren das Auto-Wirrwarr am Terminal gelichtet. Die Idee kam auf, Blitzer am Zubringer aufzustellen. Die Polizei schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Würde doch in letzter Konsequenz ein Blitzer das Parken auf dem Seitenstreifen sogar noch absichern. Dann wäre es doch schon besser, Straßen NRW sperrt die Seitenstreifen ab. Ginge, koste aber einen sechsstelligen Betrag, gaben die Vertreter des Landesbetriebs zu bedenken. Außerdem würden die wilden Parker dann einfach nur ein paar Meter weiter vor den Seitenabsperrung stehenbleiben. Was ist mit Schwellen auf der Zufahrt? Siehe Blitzer.

Was bleibt über: „Wir appellieren nochmals an die Vernunft der Autofahrer“, sagt Flughafensprecher Alexander Weise. Das Parken auf den Seitenstreifen sei ein eklatantes Fehlverhalten. Zudem habe man es wohl versäumt, intensiv genug auf die Parkhäuser hinzuweisen. Die Stunde im P2 beispielsweise kostet lediglich 3 Euro. Eine Rechnung, die nur aufgeht, wenn Sparfüchse nicht lauffaul sind.