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Teleskop für AstrophysikGalaktische Überwachung mit Kölner Hilfe

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Mit dem Teleskop wird auch die Sternentstehung erforscht.

Das weltweit höchstgelegene Auge ins All entsteht jetzt auf dem 5600 Meter hohen Berg Cerro Chajnantor in der Atacama-Wüste in Chile. Mit Beteiligung der renommierten Astrophysiker der Universität zu Köln wird dort ein Teleskop mit einem Durchmesser von rund sechs Metern errichtet, das in extrem trockener Luft und großer Höhe besonders feine Antennen ins Universum hat: Mit dem Teleskop will das internationale Team der Spitzenforscher galaktische Fragen enträtseln, erläutert Professor Jürgen Stutzki vom Sonderforschungsbereich Sternentstehung des I. Physikalischen Instituts der Uni Köln.

Die Bauarbeiten für den Aufbau des Teleskops „CCAT-prime“, das Lichtwellen aus dem All im Submillimeterbereich erfassen kann, begannen wegen der Corona-Pandemie jetzt etwas verzögert. Es soll Ende 2022 seinen Betrieb aufnehmen. Nun sind die Bagger in der Wüste angerollt, bis 2022 wächst das insgesamt rund 15 Meter große Forschungsinstrument in der Wüste, das für die Wissenschaft und die Ausbildung künftiger „Sternengucker“ von größter Bedeutung ist, betont Stutzki.

Das CCAT prime-Projekt entsteht in Kooperation mit der Cornell University/USA, der Uni Köln als 25-prozentigem Partner sowie der Uni Bonn und dem Max Planck-Institut für Astrophysik in Garching und einem kanadischen Konsortium von acht Universitäten. Kostenvolumen insgesamt: rund 22 Millionen Euro. Es wurde unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Betriebsstart in zwei Jahren

Die Vorbereitungen in Chile haben mit einer Sprengung von Felsen begonnen, Planierraupen ebnen das Gelände ein. In zwei Monaten wird das Fundament gegossen, so die Uni. Parallel konstruieren in Kalkar bei einem Spezialunternehmen Ingenieure das Teleskop und bauen es auch in Deutschland auf, um es zu testen. In mehreren großen Blöcken wird es dann nach Chile transportiert und dort zusammenmontiert.

Das „CCAT“ ist mit dem sich ebenfalls im Bau befindenden japanischen Infrarotteleskop auf dem Berg in der Wüste das höchstgelegene Teleskop der Welt. Ein Meilenstein, so Stutzki. „Es ist extrem wichtig, wenn eine Universität selbst ein Teleskop betreibt, an dem die Studierenden und Nachwuchsforscher arbeiten können.“

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In zwei Jahren soll CCAT-prime in Betrieb gehen. Aber schon jetzt „ist die heiße Zeit zu diskutieren, welche wissenschaftlichen Programme wir damit auf den Weg bringen“, erläutert der Professor. Die Betreiber wollen mehr Licht bringen in die Geheimnisse der kosmologischen Entwicklung des frühesten Universums, das Nachleuchten des Urknalls, die Entstehung der ersten Sterne und die Entwicklung der Galaxien – bis heute.