AboAbonnieren

Streik in KölnBetrieb der Kölner Uniklinik weiter blockiert

Lesezeit 2 Minuten
Uniklinik Köln Banneyer

Das Bettenhaus der Uniklinik Köln 

Köln – Durch den Arbeitskampf an der Uniklinik Köln kommt es im Klinikbetrieb zu erheblichen Störungen. „Von den 43 OP-Sälen sind nur zwölf bis 14 offen“, sagte Verdi-Sprecherin Maja Wieland gegenüber der Rundschau. Ein Kliniksprecher bestätigte, dass der Betrieb massiv beeinflusst ist: „Aktuell müssen leider nahezu alle medizinisch vertretbar verschiebbaren Behandlungen aufgeschoben werden. Das OP-Programm ist durch das Streikgeschehen täglich um mehr als zwei Drittel reduziert.“

Auch auf den Normalpflege- und Intensivstationen seien die Auswirkungen „deutlichst spürbar“ und sorgten für erhebliche Verzögerungen bei ambulanten und geplanten stationären Behandlungen. „Hieraus resultiert für alle Berufsgruppen ein erheblicher organisatorischer Aufwand“, so der Kliniksprecher.

Übereinstimmend teilen Uniklinik und Gewerkschaft mit, dass täglich ein Notdienst aufrecht erhalten wird, so dass der Ablauf von medizinisch dringend notwendigen Operationen und Behandlungen gewährleistet bleibe. „Wir nehmen die Abstimmungen über die Notdienste sehr ernst. Die Kollegen und Kolleginnen sind sehr verantwortungsbewusst“, sagte Wieland.

Notaufnahme hat um weniger Zulieferungen gebeten

Ein Sprecher der Kölner Feuerwehr sagte auf Nachfrage, dass die Uniklinik darum gebeten habe, Zulieferungen durch den Rettungsdienst zu minimieren. Patienten, die auf Leistungen eines Maximalversorgers angewiesen seien, würden dennoch weiterhin aufgenommen. Die Vorgabe sei, nur noch Patienten, die eine intensivmedizinische Versorgung, die ausschließlich in der Uniklinik geleistet werden könne, dorthin zu bringen.

Täglich sind nach Auskunft der Gewerkschaft rund 500 Mitarbeitende im Streik. Dabei handelt es sich neben Pflegepersonal auch um Beschäftigte aus den Laboren, der Küche und dem Service. Das ärztliche Personal streikt nicht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mit dem gemeinsamen Arbeitskampf an den sechs NRW-Unikliniken soll nicht mehr Geld, sondern eine reale Entlastung für das Personal durchgesetzt werden. Gefordert sind bindende Personalstandards, die regeln, wie der Schlüssel zwischen Patienten und Personal ist. Nach Angaben eines Verdi-Sprechers gibt es solche Vereinbarungen unter anderem an der Berliner Charité.

Verhandlungsstart am Freitag unter Kölner Leitung

Am Freitag trafen sich erstmals die Partien zu Verhandlungen in Köln. Edgar Schömig, ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln, hat nach Auskunft der Gewerkschaft Verdi die Verhandlungsführung seitens der NRW-Unikliniken übernommen. Der Streit ist bis zum 26. Mai angesetzt. „Wir sind kampfesbereit. Die Arbeitsbedingungen sind eine Katastrophe“, sagte eine Intensivfachkraft, „Wir wollen unsere Arbeit gut machen können.“