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Sonnen-WochenendeSo startet die Kölner Freibad-Saison

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann macht kopfüber einen Sprung im Stadionfreibad.

Jeck op Freibad: Noch bleibt das Kölner Stadionbad dicht.

Die Wetteraussichten für das Wochenende sind großartig - passend zum Start der Freibad-Saison.

Temperaturen von 24 oder 25 Grad, dazu zumindest zeitweise Sonne. Gute Aussichten für das Muttertagswochenende. Wer möchte, kann ab Samstag in Köln auch endlich wieder ins Freibad. „Zum Saisonstart öffnen wir das Ossendorfbad, das Höhenbergbad und auch die Freibäder in Zündorf und Zollstock“, sagt Marc Riemann, Leiter des Bäderbetriebs der Kölnbäder.

Allerdings gibt es bei den städtischen Anlagen in Zündorf und Zollstock eine Einschränkung: Die Liegewiesen dort bleiben noch zu. „Es ist dort noch viel zu nass“, begründet Riemann. Anders ist es im Lentpark. Dort ist das noch sehr kühle Naturbecken noch nicht offen, dafür können Gäste aber die Liegewiese nutzen. Ohnehin erwartet Riemann am Wochenende nicht den ganz großen Run auf die Becken unter freiem Himmel.

Hohe Nachfrage erst bei richtiger Hitze

Erfahrungsgemäß warten Kölnerinnen und Kölner ab, bis das Thermometer sehr entschieden Richtung 30-Grad-Marke klettert, ehe sie eine Abkühlung im Schwimmbad suchen. Auf diesen Erfahrungswerten basiert auch das Ampelsystem, das die Kölnbäder seit langem betreiben. Auf der Homepage ist in Rot oder Grün markiert, welches Bad offen hat. Jeweils drei Tage im Voraus wird das entschieden - mit Blick auf die zu erwartende Wetterlage, den Wochentag und Ferienzeiten. Das System habe sich bewährt, findet Riemann.

„Je kleiner das Becken ist, desto schneller erhitzt sich das Wasser“, erklärt der Betriebsleiter. Er schätzt, dass die Außenbecken im Höhenberg und Ossendorf, die recht klein sind, am Wochenende zwischen 21 und 23 Grad haben. Zum Vergleich: Im Hallenbad beträgt die Wassertemperatur im Sportbecken zwischen 26 und 28 Grad. Die Kinderbecken kommen auf eine angenehme Temperatur von etwa 33 Grad.

Fühlinger See hat gerade 13 Grad

Das sind rund 20 Grad mehr als die Temperatur, die der Onlinedienst Wetterkontor am Freitag für den Fühlinger See angibt. Frostige 13 Grad beträgt dort die Wassertemperatur. Wer mag, darf allerdings seit Mai dort an zwei Badestellen schwimmen. Wie berichtet, hat der Rat im vergangenen Jahr entschieden, dass an zwei unbewachten Badestellen an See 1 und See 7 das Schwimmen gestattet ist. Zusätzlich gibt es am See noch das privat betriebene Strandbad Blackfoot Beach, das ebenfalls seit dem ersten Mai geöffnet ist.

Im Zuge der neuen Badeerlaubnis an den beiden Stellen muss auch die Satzung für die Nutzung der Sport- und Erholungsanlage Fühlinger See geändert werden. Einen entsprechenden Auftrag erteilte der Rat im September 2023 der Verwaltung. Ihren Vorschlag für die Satzungsänderung präsentierte diese am 2. Mai dem Sportausschuss. Dort passierte er ohne Diskussion. Doch nun erhebt die FDP-Fraktion im Kölner Rat Einspruch und hat einen Änderungsantrag gestellt.

Die neuen unbewachten Badestellen im Fühlinger See an See 1 und See 7.

Die neuen unbewachten Badestellen im Fühlinger See an See 1 und See 7.

FDP will Musikverbot am Fühlinger kippen

Nach dem Willen der FDP soll der Passus, der es verbietet, Musik am Fühlinger See abzuspielen und Tonwiedergabegeräte oder Handy zu benutzen, gestrichen werden. „Die neue Vorschrift hat die Verwaltung ohne jede Not in die neue Satzung hineingemogelt. Diese absurde Regelung stellt eine vollkommen unnötige Freiheitseinschränkung dar, die es zu verhindern gilt“, erklärt Ralph Sterck, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion.

Desweiteren stellt Sterck klar, dass seine Partei die neuen Regelungen zum Baden und Schwimmen im Fühlinger See ausdrücklich begrüße. „Das war längst überfällig“, sagt er. Joshua Schlimgen, FDP-Bezirksvertreter in Chorweiler, ergänzt: „Anstatt den Kölnerinnen und Kölnern mehr Freiheiten bei der Benutzung des Fühlinger Sees einzuräumen, werden hier an der Realität vorbei neue Regelungen aufgestellt: Die Benutzung von Tonwiedergabegeräten ist insbesondere in den Sommermonaten und bei größeren Gruppen absolut üblich und gehört zum geselligen Beisammensein genauso dazu wie das weiterhin erlaubte Grillen."

Die FDP verweist in der Begründung ihres Änderungsantrags darauf, dass in der Satzung ohnehin bereits geregelt sei, dass die Nutzerinnen und Nutzer des Fühlinger Sees alles zu unterlassen haben, „was den guten Sitten, dem Aufrechterhalten der Sicherheit, Ruhe und Ordnung zuwiderläuft“. Der Stadtrat soll in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Mai, über die Satzungsänderung entscheiden.