Die Einrichtung erhielt die Kündigung. Viele Kitas in Zollstock sind schon verschwunden.
Köln-ZollstockKita „Märchenschloss“ sucht dringend neue Räume – nach 28 Jahren gekündigt
„Es war so schwer, überhaupt einen Kita-Platz zu bekommen. Wir hatten uns bei verschiedenen Kitas im Umkreis beworben und nur Absagen bekommen. Wir sind so froh, dass Henri in die Kita Märchenschloss gehen kann“, berichtet Elisa Haefele. Seit einem Jahr besucht ihr vierjähriger Sohn die Einrichtung am Höninger Weg in Zollstock.
Köln-Zollstock: Kita Märchenschloss betreut 40 Kinder
In der Kita Märchenschloss werden 40 Kinder ab zwei Jahren bis zum Schuleintritt betreut. „Henri fühlt sich hier sehr wohl, wir sind total glücklich, das Team ist toll und engagiert. Das Konzept gefällt uns gut, und auch der Weg ist für uns prima“, sagt die 34-Jährige. Die Familie wohnt weniger als einen Kilometer vom Märchenschloss entfernt. „Wir können mit dem Rad fahren, Henri mittlerweile auf seinem eigenen Rad“, erzählt sie. Gute Voraussetzungen – die hätte die Mutter auch gerne für ihre Tochter Sophia, 1. Die Kleine ist schon in der Kita angemeldet und soll als Geschwisterkind auch einen Platz bekommen.
Schwer in Köln etwas Passendes zu finden
Aber das Problem: Der zweigruppigen Kita wurde vom Vermieter – dem Studierendenwerk – gekündigt. „Das Studierendenwerk teilte uns mit, dass es in den Räumen selbst eine Kita betreiben will“, erläutert Regina Reichartz vom Vorstand des Vereins Netzwerk, Betreiber der Kita. Die Einrichtung mietet die Räume am Höninger Weg 5 seit rund 28 Jahren. Bis Ende Juli 2026 kann sie noch hierbleiben. „Das klingt zwar noch lange hin, aber es ist unglaublich schwer, in Köln etwas anderes Passendes zu finden, wo man eine Kita einrichten kann“, sagt Reichartz.
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Insgesamt betreibt der Verein vier Kitas und knapp 30 Offene Ganztagsschulbetreuungen und weitere Jugendeinrichtungen in Köln, Rösrath und Mönchengladbach. „Die Eltern sind sehr besorgt. ‚Was sollen wir machen? Sollen wir unser jüngeres Kind hier noch anmelden?‘ fragen sie“, berichtet Kerstin Francis, Leiterin des Märchenschlosses. Für eine Familie ist es eine große Zusatzbelastung, wenn die Eltern vor der Arbeit ihre Kinder noch in verschiedenen Kitas abliefern müssten, erklärt sie. Außerdem gebe es auch einfach zu wenig Plätze. „Ich selbst muss vielen Eltern absagen, die hier anmelden wollen“, so Francis.
Auch Elisa Haefele macht sich große Sorgen. Noch ist sie in Elternzeit, aber ab April wird sie wieder arbeiten, in Nippes. „Um uns herum schließen die Kitas, die evangelische Kita in Zollstock, die städtische Kita im Volksgarten, einer Elterninitiative in der Nachbarschaft wurde auch gekündigt. Es ist ohnehin schwierig genug, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen, das macht es nicht leichter. Die Kündigung war für uns ein Schock“, sagt sie.
Kita-Team sucht nach Standort im Kölner Süden
Gemeinsam – Eltern, die Leiterin und ihr siebenköpfiges Team und der Betreiber – suchen nun intensiv nach neuen Räumen. Die sollen in der Nähe des jetzigen Standortes liegen, damit sie für die Eltern, die zum größten Teil in Zollstock und in der Südstadt wohnen, erreichbar sind. „Wir brauchen Platz für mindestens zwei Gruppen, mit einem entsprechenden Außengelände und wo die ganzen Auflagen für Kitas erfüllt werden können, Nebenräume, Brandschutz und so weiter. Wir würden auch eine größere Kita öffnen, wenn es sich ergibt. Wir würden auch auf einem Grundstück neu bauen. Wir sind wir für alles offen“, betont Reichartz. Derzeit verfügt das Märchenschloss über etwa 470 Quadratmeter Innenfläche und rund 800 Quadratmeter Außengelände.