Köln-Meschenich – „Mit offenen Augen und Ohren, einem offenen Herzen und mit spitzer Feder hat sie unseren Bezirk begleitet. In Dankbarkeit und Erinnerung an die Lokaljournalistin Susanne Wächter“, steht auf einer Parkbank, dort, wo die Lokalreporterin gerne mit ihren Hunden spazieren gegangen ist. Unerwartet war die alleinerziehende Mutter einer erwachsenen Tochter am 12. Januar 2021 im Alter von nur 54 Jahren verstorben.
Rodenkirchener Lokalpolitik stiftete die Bank
Jahrelang hatte sie für die Kölnische Rundschau, zuletzt für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ gearbeitet. Ihr „Revier“ war dabei immer der Kölner Süden, wo sie auch selbst wohnte. Von ihrer Wohnung im Zaunhof in Immendorf ging sie gerne mit ihren Hunden an den Kiesgruben entlang Richtung Meschenich. Und genau dort, auf einer Wiese abseits des Trampelpfads, der von der Trenkebergstraße in Meschenich aus gut zu erreichen ist, wurde von der Bezirksvertretung Rodenkirchen ihr zu Ehren eine Bank aufgestellt. Man kann sich fast vorstellen, wie sie dort gesessen hätte, mit Blick auf den Dom, um ihren Hunden beim Spielen zuzuschauen.
An der Bank hängen eine Tüte und eine alte Dose, in die Passanten Müll werfen können, so wie Susanne Wächter es sich gewünscht hätte. Tatsächlich war die Bank an dortiger Stelle auch ihr ausdrücklicher Wunsch. Zur Kommunalwahl hatte Wächter auf einen Post von der Grünenpolitikerin des Bezirks, Traude Castor-Cursiefen, geantwortet. Die Bezirkspolitikerin hatte in den sozialen Medien für mehr Bänke und damit Orte geworben, an denen Austausch stattfindet. „Ich hätte da auch schon eine Idee für eine oder mehrere Bänke - auf der großen Ausgleichsfläche hinter der Grundschule bis zur Kiesgrube“, hatte Wächter damals geantwortet.
Nach ihrem unerwarteten Tod war das Aufstellen einer Bank genau an dieser Stelle für Castor-Cursiefen nahezu eine Selbstverständlichkeit. „Ich habe es in der Bezirksvertretung vorgeschlagen, und die Idee stieß sofort auf einstimmiges Interesse“, so die ehemalige Fraktionsvorsitzende, die diesen Posten Ende des Jahres aus beruflichen Gründen aufgegeben hat. Jetzt lädt die Bank mit Blick auf den Dom auch andere zum Verweilen ein. „Hier war ihr Zuhause und hier schlug ihr lokales Reporterinnen-Herz. Sicherlich hätten gerne viele Menschen mit ihr hier auf der Bank ihre Zeit verbracht“, ergänzt die Vertreterin der Grünen dann noch. Vielleicht hätte Castor-Cursiefen gleich auch einen Mülleimer dazu ordern sollen. Der um die Bank herumliegende Abfall, trotz Dose und Abfalltüte, hätte Susanne Wächter sicher nicht gefallen.