Die Rheinenergie stellt in Kürze 200 Elektroroller bereit – Der Kilometer kostet 23 Cent
Auf Leihräder und E-Roller, die neuerdings zum Innenstadtbild gehören, folgen also nun Elektroroller, die per App geliehen werden können.
Was es zu beachten gilt und wie das ganze funktioniert – wir haben es getestet.
Köln – Läuft er jetzt, oder läuft er nicht? Das digitale Display gibt ein kurzes Lebenszeichen von sich, ansonsten ist es seltsam leise. Das typische Geknatter eines Motorrollers fehlt, die Sinne müssen sich erst an die geräuschlose Elektromobilität gewöhnen. Ein Dreh am rechten Lenkergriff bringt Gewissheit: mit leisem Surren drängt der Elektro-Roller nach vorne. Spätestens kommende Woche will die Rheinenergie AG 100 „Rhingos“ in die Stadt schicken, weitere 100 sollen noch folgen.
Copyright: Nabil Hanano
Auf Leihräder und E-Roller, die neuerdings zum Innenstadtbild gehören, folgen also nun Elektroroller, die per App geliehen werden können. Für die Anmeldung müssen Kopien von Führerschein und Personalausweis hochgeladen werden. „Wir befinden uns in den finalen Gesprächen mit einem App-Anbieter und sind zuversichtlich, bald starten zu können“, verkündet Rheinenergie-Sprecher Christoph Preuß. Wer einen Elektroroller leihen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein.
Die Batterien stecken unter dem Sitz.
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Die Motorroller sind leise und spritzig, bis zu 50 Stundenkilometer erreichen die Gefährte, die Reichweite liegt im Sommer bei gut 60 Kilometern. „Letztlich hängt es vom Fahrstil und der Witterung ab, wie weit sich fahren lässt“, weiß Projektmanager Vitalij Bezversenko. Unter dem Sitz befinden sich zwei Lithium-Batterien mit je 1,7 Kilowatt Leistung. Im Koffer am Heck liegen zwei Helme im Rheinenergie-Design. Größe S für Frauen, Größe XL für Männer.
In einem kleinen Plastikbeutel befinden sich zudem weiße Haarnetze – für all diejenigen, die Sorge haben, sonst die Läuse vom Vormieter zu übernehmen. Mit dem Roller des spanischen Herstellers „Torrot“ lässt es sich entspannt durch die Stadt gleiten, kein Knattern, keine Abgase.
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Und während viele benzinbetriebene Roller recht abrupt langsamer werden, sobald der Fahrer vom Gas geht, rollt das Elektromodell noch recht weit aus, wer mit Weitsicht fährt, kann also Energie sparen. Nur zu zweit wird es eng auf dem Sitz, der Fahrer muss dann recht weit nach vorne rücken, aber bei kurzen Strecken funktioniert auch das. Sobald die Roller zum Stadtbild gehören und an den Straßenrändern stehen, wird die Rheinenergie Service-Wagen losschicken, die bei Bedarf die Akkus tauschen und die Roller reinigen.
Und so funktioniert es
Auf der Internetseite der Rheinenergie AG und per App können sich Interessenten für die Nutzung der E-Motorroller registrieren und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Hierfür soll eine Anmeldegebühr von zehn Euro anfallen, die jedoch gut geschrieben wird. Für die ersten Fahrten kündigt das Unternehmen Freiminuten an. Die Fahrt auf den Rollern soll 23 Cent pro Kilometer kosten.
Die Roller dürfen mit dem Autoführerschein gefahren werden, die Fahrleistung ist vergleichbar mit 50 Kubikzentimeter-Modellen. Zunächst werden 100 Modelle bereitstehen, weitere 100 sind laut Rheinenergie aber bereits bestellt und sollen in Kürze folgen. Zunächst ist geplant, dass die Roller innerhalb des linksrheinischen Gürtels wieder abgestellt werden können. (tho)