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QualitätskontrolleSpeiseeis wird wie jedes andere Lebensmittel auch behandelt

Lesezeit 2 Minuten
Lebensmittel-Kontrolleur Oliver Maier.

Lebensmittel-Kontrolleur Oliver Maier prüft die Eis-Temperatur im Eiswagen von Inhaber Veniamin Zyridis.

Oliver Maier kennt sich mit Eis aus – Er ist einer von 28 Lebensmittel-Kontrolleuren der Stadt und überprüft in jährlichen Abständen Eisdielen und -wagen.

„Wie für andere Lebensmittel gibt es auch für Eis gesetzlich festgelegte Leitsätze, die von den Eisdielen-Inhabern bei der Eisherstellung im Sinne der Verbrauchererwartungen eingehalten werden müssen“, referiert Oliver Maier, städtischer Lebensmittel-Kontrolleur. Worauf es dabei ankommt erläuterte Maier am Dienstagvormittag vor der Deutzer Rheinkulisse am Eiswagen von Inhaber Veniamin Zyridis, nahe dem Tanzbrunnen.

„Es gibt unterschiedliche Qualitätsstufen beim Milch- und Frucht-Eis. Creme-Eis ist das beste Milcheis“, führt Maier aus. Die Qualität richte sich nach dem Milchfettanteil. Beim Fruchteis komme es auf den Fruchtanteil an. Je höher der Anteil, desto besser sei das Eis. „Creme-Eis bekommt man allerdings nur selten in den Läden zu kaufen. Hier ist die leicht zu verwechselnde Eiscreme am häufigsten vertreten, die eine Qualitätsklasse darunter liegt“, fügt Oliver Maier hinzu.

Neben der Eisqualität werde natürlich die Hygiene in den Eisdielen und Eiswagen überprüft. „Wir kommen grundsätzlich unangemeldet. Unser Besuch unterliegt logischerweise nicht der Vergnügungssteuer. Daher verstehe ich auch, dass die Inhaber froh sind, wenn wir wieder weg sind“, schmunzelt der gelernte Metzgermeister. Ein geschulter Lebensmittelkontrolleur sehe sehr schnell, wo etwas im Argen sein könnte. Zu den Standard-Kontrollen zähle die Temperatur des Eises – nie über minus 12 Grad. Zudem müsse es warmes Wasser geben, Eislöffel und -behälter müssen sauber gehalten sein und grundsätzlich dürfe es selbstredend keine Keimecken geben.

Gut geführte Eisdiele erkennt auch der Kunde schnell

Wenn etwas zu beanstanden ist, werden je nach der Stärke des Vergehens Bußgelder verteilt, so Maier. „Bis zu 75 Euro kassiere ich direkt ein. Das kann auch mal Ärger mit uneinsichtigen Inhabern geben.“ Er habe da schon ein paar Mal unangenehme Situationen erlebt. Den Helden spiele er dann aber nicht. „Ich gehe dann weg und komme mit der Polizei wieder.“ Das seien zwar Ausnahmen, aber der Ton sei schon ruppiger geworden.

Dem Kunden empfiehlt er für den Eiskauf, sich zum einen auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen. Eine gut geführte Eisdiele erkenne man schnell. Weitere Tipps: Farbstoffe machen das Eis auffallend bunt? Und eine große Anzahl von Eisauslagen mit großen Behältern spricht eher für einen vermehrten Einsatz von Stabilisationsmitteln. Liebhaber von gutem Eis sollten diese Angebote meiden.