Der Kriterienkatalog aus dem Projekt „Porz Plant“ wird erst interessierten Bürgern und dann der Stadtverwaltung präsentiert.
Ein Jahr Wünsche gesammeltIdeen für ein lebenswertes Wohngebiet in Porz-Wahn werden vorgestellt
Als eine Art Wegweiser für den Bau nachhaltiger, lebenswerter Wohnquartiere soll ein Kriterienkatalog dienen, der aus Ergebnissen des Beteiligungsprojekts „Porz Plant“ erstellt worden ist. Die Entwicklung Porz Süd GmbH hat ein Jahr lang in regem Austausch mit Menschen in Wahn und Umgebung zusammengearbeitet, um deren Wünsche und Anforderungen für ein künftiges Wohnquartier zu erfahren und daraus praktische Umsetzungsvorschläge zu entwickeln.
Der Kriterienkatalog soll demnächst der Stadt Köln präsentiert werden und könnte in die Planung für ein großes neues Wohnquartier am Rand von Wahn, jenseits der Bahntrasse, einfließen.
Ergebnisse von „Porz Plant“ werden Bürgern vorgestellt
Zuvor werden die bei Vorträgen, Diskussionen, Ortsbesichtigungen und Aktionen erzielten Wünsche jedoch den interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt, dazu sind Gäste am Mittwoch, 20. November, 18.30 Uhr, im Pfarrzentrum Aegidium, Heidestraße 14, willkommen.
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Ein Wohnungsbauprojekt für bis zu 4000 Menschen im Wahner Süden ist seit 2018 Teil der Kölner Überlegungen zur Wohnraumschaffung für die wachsende Bevölkerung. Schon lange ehe auch nur Planverfahren für das mehr als 50 Hektar große Areal anlaufen, hat das neuartige Beteiligungsverfahren die hier lebenden Menschen aktiv in weit über den Wohnungsbau hinausgehende Überlegungen einbezogen.
„Porz Plant“ hat zum Ziel, mit Menschen zukunftsträchtige Ideen zu entwickeln, die Grundlage einer professionellen Planung werden und Bedingungen dafür festlegen können. Projektleiter Sebastian Samans von der Bau Data Projektentwicklungs- und Beratungsgesellschaft wird den Kriterienkatalog demnächst den Kölner Ämtern für Stadtentwicklung und Stadtplanung vorstellen und hofft, dass Ideen zum Handwerkszeug bei der Planung werden. Dies alles, ehe die Stadt auch nur einen Aufstellungsbeschluss für eine künftige Bebauung fasst.
Anforderungen an Wohngebiete verändert
Derart in die Tiefe gehende Forschungen zu Zukunftswünschen beim Wohnen und Leben gebe es bisher nicht, sagt Samans. „Porz Plant“ könne deshalb auch zum Modellprojekt für andere große Quartiersentwicklungen werden.
Tatsächlich hätten sich die Anforderungen an Wohngebiete in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewandelt, sagt Samans. Bei künftigen Projekten müssten Fehler der Vergangenheit vermieden werden, wie die Planung von Plätzen ohne schattenspendende Bäume, von Wohnhäusern ohne Sonnenschutz oder von einer Verkehrsführung, bei der Autos im Vordergrund standen. Das habe sich aus den Gesprächen mit Beteiligten vom Kindergarten- bis zum Seniorenalter deutlich erwiesen.
Im Kriterienkatalog ist entsprechend vom großen Bedürfnis der Menschen nach lebenswerten Treffpunkten, einer guten Infrastruktur für Ältere und Bewegungsspielräumen für die Jugend die Rede. Zukunftsfähiger Wohnraum müsste sich „an die Menschen anpassen“.
Bei der Verkehrsplanung für ein neues Quartier standen den Befragten eine gute Anbindung an den ÖPNV, Fahrrad- und Fußwege sowie nachhaltige Verkehrskonzepte mit autoarmen oder -freien Wohngebieten im Sinn. Und beim Miteinander von Wohnen und Natur ging es um die Förderung von Tiervielfalt ebenso wie um die Entsiegelung von Flächen, damit natürliche Wasserkreisläufe wiederhergestellt werden.
Wie Ergebnisse des Katalogs praktisch in die Wohngebietsplanung einfließen können, will das „Porz Plan“-Team interessierten Gästen an Beispielen erläutern. Zur Veranstaltung im Aegidium ist eine Anmeldung erwünscht.