Das nächste Clouth-Neubauprojekt ist eröffnet: An der Xantener Straße entstanden 88 Wohnungen und zwei Ladenlokale.
Großes FestNeues Gebäude mit 88 Wohnungen im Kölner Clouth-Quartier fertiggestellt
Die Atmosphäre stimmt in der jüngsten fertiggestellten Wohnanlage auf dem Clouth-Areal – das lässt sich schon nach kurzer Zeit feststellen. Die Nachbarschaft, sowie externe Gäste, sitzen im Biergarten, der im Innenhof-Garten der neuen Wohnanlage aufgebaut ist, unterhalten sich und lassen es sich gutgehen. Vom DJ-Pult am Redenzelt werden sommerliche Hits und relaxte Klänge serviert; immer wieder machen sich Gruppen auf den Weg durch die Anlage, die den Gästen ihr neues Lebensumfeld zeigen.
„Die Entwicklung des Clouth-Geländes ist geprägt vom Wandel der industriellen Nutzung hin zum Wohnquartier mit schöner, nachbarschaftlicher Atmosphäre“, bilanziert Christoph Moossen, Vorstandsvorsitzender der Kölner Wohnungsgenossenschaft. Zu diesem neuen Veedelsmix wolle man mit dem neuen Objekt beitragen, das nun seine offizielle Eröffnung feierte.
88 zum Großteil geförderte Wohnungen wurden eingeweiht
An der Xantener Straße 40-46 sowie der Josefine-Clouth-Straße 2-2c sind in dem L-förmigen Neubau insgesamt 88 Wohnungen entstanden, davon 78 öffentlich gefördert. Der Quadratmeter kostet kalt bis 8,60 Euro. Es ist das drittletzte Neubauprojekt auf dem früheren Clouth-Areal. Alle Wohnungen haben Balkon oder Terrasse. Auch zwei Ladenlokale gehören zum Ensemble: das „Café Mucki“, das Mitte Juli Eröffnung gefeiert hatte, sowie eines für die Lebenshilfe Köln und das Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZSL), zwei soziale Träger aus der Arbeit für Menschen mit Behinderung.
2018 hatte die Genossenschaft mit Sitz in Weidenpesch das Grundstück gekauft; 2019 fand ein Architektenwettbewerb für den Neubau statt. Im November 2020 war Baubeginn. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit, um Mai herum, wurden die Wohnungen bezugsfertig. Zum Objekt gehört eine Tiefgarage mit 80 Stellplätzen, davon 32 mit Elektro-Ladeanschluss.
Große Party zur offiziellen Eröffnung des Gebäudes im Clouth-Quartier
Die offizielle Eröffnung feierten Genossenschaft und Hausgemeinschaft nun mit einem rauschenden Fest mit rund 200 Gästen bis in die späten Abendstunden. Im Laufe des Abends trat die kölsche Band „Lupo“ auf; für Essen und Trinken war mit einem Kaffee- und Kuchenstand des „Café Mucki“, einer Theke mit Kaltgetränken, einer Wurstbude und dem Stand des Start-ups „Grünzeuch“ mit veganen Spezialitäten gesorgt.
„Unser Ziel ist es, schönes Wohnen zu bezahlbaren Konditionen zu ermöglichen“, betont Marion Sett, Präsidentin des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland-Westfalen (VdW), bei der die Genossenschaft Mitglied ist, und gleichzeitige Geschäftsführerin der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft (SWG), die auf dem südöstlich benachbarten Grundstück ebenfalls mit einem Wohnungsbau-Projekt aktiv ist. „Dieses Projekt ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie wir moderne Quartiersentwicklung verstehen. Es geht darum, Orte für Begegnung zu schaffen, und damit lebendige, lebenswerte Orte.“
NRW-Ministerin Scharrenbach: „Wohnen ist Daseinsvorsorge“
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach weist darauf hin, dass das Land insgesamt 46 Millionen Euro an Wohnraum-Fördermitteln allein auf dem Clouth-Gelände investiere. „Wohnen ist Daseinsvorsorge, und das schaffen wir gemeinsam. Und eins kann man heute im doppelten Sinne sagen: Die Kölner Wohnungsgemeinschaft gibt Gummi“, auch in Anspielung auf die Produktpalette der früheren Clouthwerke. „Dass es einigermaßen möglich ist, zu erschwinglichen Mieten zu wohnen, dafür sorgen Genossenschaften“, lobt die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert. Sie blickt auf den anstehenden Bau der Bahnhaltestelle Niehler Straße/Gürtel, welche die Anbindung des Veedels verbessern werde. „Ich hoffe, dass es bald dazu kommt.“
Ein Teil der Neubewohner lebt mit körperlicher oder geistiger Behinderung, und ist bestens in den Mix des Hauses integriert. „Unser Sohn, der das Downsyndrom aufweist, lebt seit Mai in einer Einzelwohnung“, berichtet die Mutter. „Er ist superglücklich hier, die Leute gehen toll auf ihn zu.“ Als Eltern mache man sich vor dem Schritt der Kinder in die Selbstständigkeit immer Sorgen, in diesem Fall natürlich besonders. „Aber für uns ist es wie ein Sechser im Lotto, sowohl vom Haus als auch vom Stadtteil her.“