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Keupstraße in Köln-MülheimViele Veranstaltungen zum 20. Jahrestag des Anschlags geplant

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Das Kulturfest „Birlikte“ auf der Keupstraße im Jahr 2014.

Das Kulturfest „Birlikte“ auf der Keupstraße im Jahr 2014.

Zum zwanzigsten Jahrestag des Nagelbombenanschlags in der Keupstraße organisiert Köln das Kulturfest „Birlikte“.

Die große Bühne soll nicht aufgebaut werden am 9. Juni in Mülheim, für solch einen Aufwand reicht schlicht das Geld nicht. Am Tag der Europawahl jährt sich der Nagelbombenanschlag in der Keupstraße zum 20. Mal – das Gedenk- und Kulturfest „Birlikte“ ist als Gedankenstütze rund um den damaligen Anschlagsort geplant. An diesem Tag sollen sich „Räume der Erinnerung, des Austauschs und des Beisammenseins“ öffnen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die Verwaltung organisiert kleinere Veranstaltungen gemeinsam mit dem Schauspiel, der IG Keupstraße und weiteren Initiativen.

Besondere Bedeutung am Tag der Europawahl

Den Auftakt bildet am Vorabend des 9. Juni die Vorstellung des Stücks „Die Lücke 2.0 – ein Stück Keupstraße“ im Depot des Schauspiels (Schanzenstraße 6-20) in Mülheim. Das ganztägige Programm für den Sonntag bezieht auch die Opfer des Anschlags und deren Angehörige ein, Unterstützung kommt auch vom Land Nordrhein-Westfalen. „Vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und politischer Debatten über das Erstarken extremistischer Kräfte in Deutschland und in Europa widerfährt Birlikte in diesem Jahr eine besondere, eine traurige Dringlichkeit“, heißt es seitens der Stadt.

Entstanden war „Birlikte“ vor zehn Jahren, zum zehnten Jahrestag standen mit Unterstützung der Initiative „Arsch huh“ zahlreiche Bands auf der Bühne, neben Kölner Bands waren auch Udo Lindenberg und Peter Maffay aufgetreten.   Auch Bundespräsident Joachim Gauck hatte damals in Köln gesprochen.   Dieses Mal soll der Öffentlichkeit ein so genannter „Klick-Dummy“ präsentiert werden, wobei in digitaler Form die geplante Gedenkstätte an der Keupstraße visualisiert werden soll. Teil der Präsentation sollen auch alte Filmausschnitte mit Überlebenden des Anschlags sein. Damals waren 22 Menschen zum Teil schwer verletzt worden – verantwortlich waren Rechtsextremisten des NSU (Nationalsozialistischer Untergrund).

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Bereits vor dem 9. Juni begleitet eine Gesprächsreihe „#Birlikteistjetzt“ das Gedenken an den Nagelbombenanschlag. Vergangene Woche sprach der Politologe Claus Leggewie im Depot 1 des Schauspiels mit dem Dramaturgen Thomas Laue über Zusammenhänge rechter Strukturen und ordnete unter anderem ein, inwieweit die Zivilgesellschaft und jeder Einzelne in dieser Entwicklung gefordert ist. Am 14. Mai ist der Politikwissenschaftler und Publizist Karl-Rudolf Korte zu Gast, der einst an der Kölner Universität Politikwissenschaft lehrte.

Das vollständige Programm befindet sich noch in der Planung und soll Ende Mai der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zuvor sollen noch diverse Ausschüsse des Stadtrats informiert werden. Involviert ist auch die Stabstelle „Events, Film und Fernsehen“ der Stadt. (tho)