AboAbonnieren

Lebensbejahend und melancholischCat Ballou überzeugen mit neuen Album „alles bunt“

Lesezeit 3 Minuten

Die neue Katze Yannick Richter stand schon häufig mit Dominik Schönenborn, Oliver Niesen, Michael Kraus und Kevin Wittwer auf der Bühne und begeisterte das Publikum (v.l.n.r.).

Allein der Titel des neuen Cat- Ballou-Albums „alles bunt“ scheint ein Statement zu sein nach etwa zwei Jahren Pandemie. Und auch die Optik des Albums ist wie der Blick durch ein Kaleidoskop. Der Titel sei ganz bewusst entstanden, erklärt Keyboarder Dominik Schönenborn: „Wir fanden, dass ,alles bunt’ das perfekt widerspiegelt, weil das Album einfach so facettenreich ist.“ Ihnen sei es wichtig, in dieser Zeit, in der viele das Leben nur noch schwarz-weiß sehen, alles bunt zu machen. Ganz spurlos ist die Pandemie an der Band nicht vorbeigegangen, das spiegelt das neue Album. Melancholische Melodien ziehen sich durch die elf Lieder. Etwa in dem Song „Anna“ oder „Unser Leed“.

Sound des Albums von der Pandemie beeinflusst

Dazu erklärt Schönenborn, dass Melancholie nichts Negatives ist, sondern auch schön und feierlich sein kann. Eine gewisse Melancholie sei bei den Liedern der Katzen immer dabei. „Wir haben auch viel Lebensbejahendes, und das kombiniert hat immer eine gewisse Magie. So schreiben wir unsere Songs, und das kommt aus dem Herzen raus“, sagt Dominic Schönenborn.

Katzen-Musik

Das fünfte Studialbum „alles bunt“ von Cat Ballou gibt es für 17,99 Euro auf CD und für 27,99 Euro auf Vinyl.

Die „Alles Bunt“ Releaseshow ist am Mittwoch ab 20 Uhr im E-Werk. Resttickets ab 32 Euro auf www.allesbunt.ticket.io.

Das gilt auch für den Sessionssong aus Jahr 2020 „Du bis net allein“. In Zeiten der Pandemie habe die Band gemerkt, dass das Schönste und Positivste das ist, was man hat. „Das sind Freunde Familie, und das ist das, was das Leben irgendwie ausmacht“, erzählt der Keyboarder, „Es war unser Stern, dass wir uns hatten.“ Das sei die Grundlage dafür so etwas Positives zu schreiben. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Leuten etwas mitzugeben von dieser Energie“, sagt Schönenborn. Genau das gibt auch der diesjährige Sessionssong „Oh wie schön“ wieder. Weiter heißt es in dem Refrain: „dich widder laache zo sinn“ - Worte, die ausdrücken, was die Jecken so vermisst haben.

Auch die Schattenseiten des Lebens im Blick

Das Lied „Mamm“ ist wie ein Appell, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. „Die Mamm steht einfach als Synonym für die Menschen, die immer an einen glauben und einen so akzeptieren wie du bist“, erklärt der Musiker. „Ufer vom Rhing“, das Cat Ballou schon letztes Jahr rausgebracht hat, startet mit ruhigen Tönen und geht dann poppig weiter und endet mit der hoffnungsvollen Zeile „Dr Fröhling weed kumme, Irjendwann“. Dominic Schönenborn erklärt, dass sie ein besonderes Augenmerk auf das Ende vom Refrain gelegt hätten.

Cat_Ballou_Pressebild__Basti_Sevastos

Cat Ballou 

In dem Lied spiele viel Vergängliches mit. „Aber wir haben gesagt, bei jeder Schattenseite des Lebens, gibt es auch Momente in denen die Sonne wieder scheint. Und da darf man sich nicht zu sehr von runterziehen lassen.“ Solche kleinen Andeutungen habe die Band auf dem neuen Album oft gebracht. Als weiteres Beispiel nennt er bei dem Lied „alles bunt“ die Zeile „Et Jlöck weed kumme, Do muss et sinn, do muss et sinn“.

##allarticles

Auch das letzte Lied „Lang noch nit vorbei“, soll sagen, dass man nach vorne blicken muss. Die Entstehung des Albums wurde ebenfalls von der Pandemie beeinflusst. Zunächst habe die Band über Anrufe Musik gemacht. Als sich Cat Ballou dann wieder trafen,waren ihnen die Lieder zu traurig. Gemeinsam mit Produzent Gabriel Denhoff haben die fünf Musiker ihren Klang gefunden. Schönenborn: „Das ist das Leben mit Hoffnung, Trauer, aber auch Sehnsucht, dass alles besser wird.“