Kultur in KölnSo starten Veranstalter und Bands in die Open-Air-Saison
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Köln – Als am 17. September 2020 die letzten Töne der Beer Bitches am Tanzbrunnen verhallten, ahnte wohl keiner, dass dies das letzte Konzert für die nächsten acht Monate seien würde. In dieser Zeit brachen die zweite und die dritte Welle der Corona-Pandemie über Deutschland herein. Für Veranstalter und Bands bedeutete das: Stille. Konzerte wurden abgesagt oder immer wieder verschoben. Lange war unklar, wann wieder Auftritte möglich seien würden. Nun scheinen die Lockerungen zum Greifen nahe.
Der Inzidenzwert in Köln liegt seit dem 23. Mai unter der kritischen Grenze von 100. Mit der Aussicht, dass zusätzlich das Wetter in den kommenden Tagen besser werden soll, scharren die Kölner Open-Air-Veranstalter nun mit den Hufen. Wir haben uns umgehört, welche Veranstaltungen unter freiem Himmel geplant sind.
Tanzbrunnen
Gleich elf prominente kölsche Bands hatten sich am Donnerstag versammelt, um die Konzert-Reihe „Sommer im Garten“ anzukündigen. Bereits am kommenden Donnerstag, 3. Juni soll die Auftaktveranstaltung im Tanzbrunnen stattfinden. Danach geht es in sieben weitere Städte. Organisiert wurde das Spektakel von Brings: Rhythmussportgruppe, Miljö, Klüngelköpp, Cat Ballou, Räuber, Bläck Fööss, Rabaue, Kasalla, Big Maggas und Druckluft spielen jeweils vier Songs. „Wir freuen uns, dass wir die erste Veranstaltung im Jahr 2021 hier machen dürfen“, sagte Tanzbrunnen-Geschäftsführer Bernhard Conin. Tickets gibt es ab heute 10 Uhr für 35 Euro.
Auch auf der Galopprennbahn in Weidenpesch soll in diesem Sommer wieder Kultur stattfinden. Vom 8. bis zum 18. Juli sollen dort wie im vergangenen Jahr verschiedene Picknick-Konzerte steigen. Neben Antilopen Gang stehen auch Leoniden, Philipp Poisel, Giant Rooks, Von Wegen Lisbeth, Querbeat und Provinz im Kölner Norden auf der Bühne – bereits jetzt sind mehr als die Hälfte der Konzerte vorerst ausverkauft. Wie der Name vermuten lässt, will die Reihe Livemusik mit Picknick-Atmosphäre verbinden – Snacks, Getränke sowie eigene Decken dürfen mitgebracht werden.„Wir hoffen, dass alles so stattfinden kann, wie es geplant ist“, sagt Vanessa Seewald von Prime Entertainment, das in Köln die Veranstaltung der Reihe übernimmt.
Stadtgarten
Der Stadtgarten möchte zunächst mit der Außengastronomie beginnen. Ab Montag, 31. Mai soll ab mittags ein kontrollierter Einlass stattfinden. Wer keinen negativen Test hat, kann ihn vor Ort machen. „Einmal vor dem Biergarten durchs Zelt gehen“, sagt Christine Eifel vom Stadtgarten lachend. Der innenliegende Konzertsaal sei keine Option, dafür der aus der Not entstandene „Green Room“. Dieser habe sich etabliert, sagt Eifel. Am 4. Juni wird die Eröffnung mit der Reihe Songlines beginnen. Samstag, Sonntag und Montag geht es weiter mit anderen Formaten.Der Vorverkauf startet heute im Laufe des Tages.
Klubkomm
Gleich an mehreren Orten planen diverse Mitglieder der Klubkomm für den Sommer Veranstaltungen unter freiem Himmel. Wie im vergangenen Jahr möchte etwa Jens Ponke mit seiner Planbar Productions GmbH wieder Kopfhörerkonzerte und andere Veranstaltungen auf der Summerstage im Jugendpark ermöglichen.
Um konkret planen zu können, fehlt derzeit noch die Freigabe des Genehmigungsverfahrens durch das Bauamt. So ergeht es derzeit auch noch zwei komplett neuen Projekten: einer Freiluftbühne an der Südbrücke auf der Schäl Sick sowie Westspitze, einem neuen soziokulturellen Raum auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Ehrenfeld, hinter dem die Köpfe von Jack In The Box stecken.
Schrotty
Leider nicht mit dabei ist diesmal der Schrotty in Bickendorf – vorerst. Und das, obwohl Betreiber Yediyar Isik bereits im letzten Sommer dort für einige der wenigen kulturellen Highlights des Jahres gesorgt hatte. Der Grund: Ein vereinfachtes Verfahren für eine temporäre Nutzung als Open-Air-Fläche wurde diesmal vonseiten des Bauamts nicht akzeptiert, stattdessen sollte eine dauerhafte Nutzung beantragt werden. Zu viel Aufwand für Isik, der sich nun auf sein bereits vor Corona geplantes Unterfangen konzentriert, den ehemaligen Schrottplatz zum soziokulturellen Zentrum auszubauen.