Kölner ZooPanda-Anlage fertig – Fred und Mila sind umgezogen
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Köln – Moderne Inneneinrichtung, doppelt so viel Platz wie vorher, Kinderzimmer, Kletterbäume, reizvoll gelegen zwischen Elefanten, Löwen und Tigern: Die beiden Kleinen Pandas „Fred“ und „Mila“ sind im Kölner Zoo in ihre neue Anlage umgezogen. Die offizielle Eröffnung schauten sie sich am Montag aus der Baumkrone ihrer Rotbuche an.
Das Gehege hat 400 Quadratmeter, es ist mit Stahlplatten und Glas eingefasst, 50 Tonnen Natursteinfelsen wurden verbaut. Kiefern, Palmen und Holundersträuche ergänzen die schon vorhandenen Pflanzen. „Die Bäume wurden so ausgewählt, dass sie etwas lichter sind“, erklärte Zoo-Chef Theo Pagel. Denn früher waren „Fred“ und „Mila“ zwischen den dichten Blättern kaum auszumachen.
Sanierung Teil des Masterplans für das Amerikahaus
Der Umzug steht im Zusammenhang mit dem Umbau des Südamerikahauses. „Bei der Verwirklichung unseres Masterplans sind wir damit erneut ein gutes Stück voran gekommen“, erklärten Pagel und Zoo-Vorstand Christopher Landsberg. Die Sanierung des Südamerikahauses soll demnach zum Jahreswechsel beginnen. Neben dem historischen Gebäude von 1899, dort wo die Kleinen Pandas bisher untergebracht waren, wird eine neue Anlage für die Jaguare errichtet.
Mehr als 300.000 Euro hat sich der Zoo das neue Zuhause der Kleinen Pandas kosten lassen, viereinhalb Monate lang ist gebaut worden, ein Zoo-Kiosk musste für die beiden Bewohner weichen. Das Gehege besteht aus zwei gleich großen Bereichen. Dazwischen verläuft ein Besucherweg. „Fred“ und „Mila“ können diesen über eine Hängebrücke überqueren.
Sollten die beiden Nachwuchs bekommen, werden die Bereiche getrennt, so dass sich „Mila“ mit den Kleinen zurückziehen kann. Im Kölner Zoo werden seit 1990 Kleine Pandas gezüchtet, 18 Jungtiere sind seitdem geboren worden. „Kleine Pandas verpaaren sich meistens im Januar oder Februar“, erklärte Kurator Alexander Sliwa. Die Jungtiere kommen dann im Juni oder Juli zur Welt.
1908 kam der erste kleine Panda in den Kölner Zoo
Zunächst müssen sich „Fred“ und „Mila“ erst einmal an ihre neue Umgebung gewöhnen. Ihre vertraute Schlafhöhle und der Futterplatz sind aus der alten Behausung mit umgezogen. Dass die beiden kleinen Kletterkünstler auch gestern ganz weit oben in den Baumkronen saßen, sei ihr natürliches Verhalten, ergänzte Alexander Sliwa. „Sie sind meistens morgens und nachmittags aktiv.“
Der vierjährige „Fred“, der auch das Maskottchen von Fortuna Köln ist, kam im Sommer 2015 aus einem Zoo in Großbritannien. „Mila“ (3) wechselte ein Jahr später aus Nürnberg nach Köln. In der Natur leben Kleine Pandas, die auch als Rote Pandas oder Katzenbären bekannt sind, in Bambus- oder Bergwäldern in Nepal, Indien oder China. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Bambusblättern und Bambusschößlingen.
Experten schätzen die Population inzwischen auf weniger als 10.000 Tiere, sie gelten als stark gefährdet. Aktuell leben in Europa etwa 300 Pandas in 150 Zoos, davon 46 in Deutschland. Schon 1908 kam ein Kleiner Panda in den Kölner Zoo. Er war damit der sechste Zoo weltweit, der diese Tiere zeigte.