- Aufgrund der Corona-Pandemie sind Partys in Clubs und Kneipen aktuell nicht möglich.
- Viele junge Menschen entscheiden sich daher am Wochenende zur Zeit oft für das Feiern unter freiem Himmel.
- Ein Alkoholverbot wird es auf öffentlichen Plätzen und Straßen erst einmal nicht geben.
Köln – Anders als in Hamburg spricht sich die Stadt Köln zunächst gegen ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und Straßen während der Corona-Pandemie aus. Zu dieser Einschätzung kam der Krisenstab in seiner wöchentlichen Sitzung.
„Köln ist bislang vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Dass das so bleibt, liegt im Wesentlichen in den Händen der Bürger. Sie können dazu beitragen, dass die Zahl der Neuinfektionen niedrig bleibt“, sagte Dezernentin Andrea Blome.
Die Hotspots im Visier
Aber die Stadt macht auch deutlich: Sollte es wieder zu ausufernden Partys mit stark betrunkenen Menschen in der Stadt kommen, könnte es schnell Verbote geben. „Sollte übermäßiger Alkoholkonsum dazu führen, dass Feiernde die notwendigen Corona-Schutzregeln nicht einhalten, würde das Ordnungsamt ein Verkaufsverbot an ausgewählten Verkaufsstellen aussprechen“, betonte Blome, die in Vertretung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Krisenstab leitete.
51 positive Testergebnisse am Flughafen
An der Teststation am Flughafen Köln-Bonn sind seit dem 18. Juli 51 Coronatests positiv ausgefallen. Insgesamt wurden dort bis zum Freitag 4972 Abstriche genommen.
Die Nachfrage nach – inzwischen kostenlosen – Tests für Reiserückkehrer steigt konstant. Deshalb soll das Testzentrum am Flughafen in der kommenden Woche ausgebaut werden. Feuerwehr und Gesundheitsamt haben ein Konzept erstellt, um die Testkapazität zu erhöhen. Dazu soll unter anderem die Datenerfassung verbessert werden. „Wir sind jederzeit in der Lage, notwendige Ressourcen auch kurzfristig anzupassen“, sagte Feuerwehrchef Christian Miller.
Neu infiziert haben sich zwischen Donnerstag- und Freitagnachmittag 18 Kölner. Es gibt jetzt insgesamt 2967 bestätigte Coronafälle in der Stadt. Die Neuinfektionsrate liegt bei 8,84. Aktuell erkrankt sind 148 Bürger. (dha)
Bei einem möglichen Verbot von Alkohol hat das Ordnungsamt wie immer in den vergangenen Wochen den Bereich am Stadtgarten, Zülpicher Straße, Ringe und auch die Südstadt im Blick. Die Stadt kündigte weiter an, im Ernstfall Straßen und Plätze zu räumen. „Sollte es zu großen Menschenansammlungen kommen, wird die Stadt mit der Polizei eingreifen, damit der für den Infektionsschutz nötige Mindestabstand eingehalten werden kann“, stellte Blome klar.
Stadt plädierte an Partygänger
Am vergangenen Wochenende hatte die Stadt Köln in Richtung der Partygänger getwittert: „Wir wissen, dass es verlockend ist, aber bitte meidet unzulässige Ravepartys“. Einige Techno-Fans hielten sich nicht daran – es mussten Partys in Grengel oder am Molenkopf aufgelöst werden. Für das kommende heiße Partywochenende appelliert die Stadt wieder an die Feiernden.
Polizeipräsident Uwe Jacob hatte sich für das Alkoholverbot wegen der ausufernden Partys während der Pandemie an den Wochenenden ins Spiel gebracht. „Ich bin dafür“, sagte der Behördenleiter am Donnerstag im Gespräch mit der Rundschau.
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Ein Alkoholverbot könnte zu weniger Aggressivität bei den Feiernden führen. Am vergangenen Wochenende warfen aggressive Nachtschwärmer Bierflaschen auf Polizisten am Rheinboulevard. „Wir sind keine Spaßverderber, aber wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Konsequenzen rechnen.“