Menschen aus vielen Ländern und Städten kamen zum Weihnachtsshopping nach Köln. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.
Kölner CityAnsturm auf Weihnachtsmärkte - Handel mit Umsatz nicht zufrieden
Die vorweihnachtliche Stimmung und den Lichterglanz in der City genossen am Wochenende in Köln viele Besucher aus Nah und Fern. Dabei waren die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt deutlich besser frequentiert als die Einkaufsstraßen; das ergab eine Befragung des Handelsverbandes NRW Aachen-Düren-Köln. Durch die Gassen der Märkte seien auffallend viele Menschen ohne gefüllte Einkaufstüten geschlendert, teilte Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbandes mit.
Eine Einschätzung, die sich auch in den erhobenen Zahlen widerspiegelt. So habe in Köln keiner der befragten Händler angegeben, dass er am dritten Adventssamstag einen größeren Umsatz als im Vorjahr gemacht habe. Im gesamten Gebiet des Verbandes hatten das immerhin elf Prozent bejaht. 33 Prozent waren auf gleiche Umsätze gekommen, 55 Prozent gaben niedrigere Umsätze als im Vorjahr an.
Viele haben Geschenke schon am Black-Friday gekauft
Ein möglicher Grund sei die Verlagerung des vorweihnachtlichen Geschenkekaufs auf den Black Friday und die Black-Week Ende November. Zu reduzierten Preisen hätten da schon etliche vor allem teurere Geschenke gekauft. „Und es fehlt die Winterkälte, damit auch warme Textilien gekauft werden“, weiß Hamel. „Die Menschen kaufen nur Winterjacken, wenn ihnen auch kalt ist.“ Welchen Effekt die Sperrung der Deutzer Brücke auf die Anreise auswärtiger Gäste gehabt habe, müsse man noch ergründen. „Sicher ist, dass manche innerstädtische Kaufhaus-Parkhäuser nicht alle Etagen öffnen mussten; dort blieben Plätze frei“, schildert der Geschäftsführer.
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Trotz des Andrangs auf die City gingen manche ihre Geschenkeinkäufe entspannt an. So etwa ein Ehepaar aus Leverkusen, das gerade das letzte Geschenk für den Schwiegersohn besorgt hat. Worüber der sich beim Auspacken unterm Baum von ihnen freuen kann, möchten sie nicht verraten. „Sonst bekommen nur die Enkel noch was“, sagt Regina Rosser. Am zweiten Weihnachtsfeiertag gäbe es dann das traditionelle Schrottwichteln mit der Familie. Dafür steuert das Ehepaar ein Beautysortiment mit Cremes und Seifen bei.
Die Läden in der Fußgängerzone sind auch für eine Abiturientin aus Marienburg die Anlaufstelle für ein paar letzte Weihnachtsbesorgungen. Für die Familie und den engsten Kreis greift die 19-Jährige auch gerne mal tiefer in die Tasche. Wie für ihre beiden Geschwister, die nach Heiligabend glückliche Besitzer einer edlen Louis-Vuitton-Handtasche und neuer Playstation-Spiele sein werden. „Meine Schwester ist aber auch eine ganz Liebe“, erklärt die Kölnerin. Da sie aktuell mitten im Abitur stecke und deshalb nicht so viel arbeiten könne, übernähmen die Eltern die Kosten für ihre Weihnachtsgeschenke.
Wesentlich überschaubarer ist das Budget, das sich Ivan aus den Niederlanden gesetzt hat. „Insgesamt 50 Euro gebe ich für meine Familie zu Weihnachten aus“, sagt der 28-Jährige. Es gehe ja schließlich um die Geste. Seine Freundin Martha investiert in ihre Geschenke etwas mehr. 20 Euro pro Geschenk ist das Maximum der Stuttgarterin. In der Fußgängerzone schaut sie sich vor allem nach Kleidung, Kosmetik und Körperpflegeprodukten um. Das Meiste habe sie allerdings schon online besorgt, so die 32-Jährige.
„Wir verbringen traditionell ein Wochenende vor Weihnachten in Köln“, erzählt eine vierköpfige Gruppe aus Ostwestfalen. Dabei stehen Weihnachtsmarkt und Geschenkeshoppen bei den End-Vierzigern auf dem Programm. „Vor allem Schmuck und Duft kaufen wir“, erzählt eine von ihnen. Bernfried Scheele, ein weiteres Gruppenmitglied, liefert ein klares Feedback zur Kölner Innenstadt. „Auf der Hohe Straße finde ich kaum noch etwas, was mir gefällt“, sagt er. Außerdem seien ihm die vielen Obdachlosen dort aufgefallen. Da bevorzugt der Beverungener eindeutig die Schildergasse. „Die ist breiter und mit weniger Gewusel.“
Auffallend sind die vielen Touristen in der Fußgängerzone. Sie kommen unter anderem aus Großbritannien, Belgien oder den Niederlanden. Marine Roger stammt aus Lille in Nordfrankreich. Die 20-Jährige genießt ihren Shopping-Trip. Obwohl sie die meisten Geschenke bereits online gekauft hat, sucht sie in Köln nach Kopfhörern für ihren Vater und „etwas Kleinem“ für ihre Oma. Außerdem möchte sie sich zur Vorweihnachtszeit auch selbst etwas Gutes tun. „Ich habe mir einen schönen Lippenstift und Lipliner gekauft“, freut sie sich.