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„Kölner CDU hat kein Gesicht“Thomas Breuer stellt zwei Neue in seinem Team vor

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Team Breuer

Janina Jänsch, Thomas Breuer und Karl Alexander Mandl. 

Köln – Es sind schwere Geschütze, die an diesem Morgen aufgefahren werden: „Die CDU-Spitze hat sich von der Basis entfernt und damit auch den Bezug zu den Bürgern verloren“, sagt Janina Jänsch.

„Mitglieder und Bürger müssen sich in die Partei einbringen können. Das wird zur Zeit nicht geduldet“, fügt Karl Alexander Mandl hinzu. Und Thomas Breuer meint: „Die Kölner CDU hat kein Gesicht“. Alle drei sind seit vielen Jahren Mitglieder dieser Kölner CDU, und alle drei haben ein Ziel: Sie wollen einen Aufbruch der Partei. Es soll wieder mehr und offen miteinander geredet und debattiert werden. Und am Ende soll Bernd Petelkau, Landtagsabgeordneter, Fraktionsvorsitzender, Parteichef, Vorsitzender des Rheinenergie-Aufsichtsrates und mit Sitz in vielen anderen Gremien, einen Teil seiner Machtfülle abgeben. Thomas Breuer will gegen ihn als Parteichef kandidieren, Jänsch und Mandl sollen Stellvertreter-Posten besetzen.

Zweite Stufe der Strategie vorgestellt

Das „Team Breuer“ zündete am Freitag die zweite Stufe seiner Strategie, an deren Ende der innerparteiliche Machtwechsel stehen soll. Dabei geht es auch um Kommunikation. Unter www.zukunftjetzt.koeln finden sich ab sofort Personalien und Positionen, und wer mitreden will, kann das auf dieser Plattform tun. Zudem informiert ein „Kölner Zukunftsbriefing“ offen über die nächsten Schritte des „Masterplans“, den der ehemalige Rheinenergie-Vorstand Thomas Breuer umsetzen will. Der 67-Jährige und seine Unterstützer wollen damit einen Kontrapunkt zu dem setzen, was nach ihrer Ansicht derzeit die Debattenkultur in der CDU ausmacht. „Wir wollen einen Dialog führen, jeder kann seine Meinung einbringen. Und die muss nicht stromlinienförmig der Parteimeinung entsprechen“, sagt Breuer. Es werde Zeit, dass die CDU wieder Positionen zu den wichtigen Themen in der Stadt entwickle, finden die Drei: Verkehr, Klimaschutz, Energiepolitik, Wohnen und Stadtentwicklung haben sie im Visier. Aber auch konkrete Themen wie die Haltung zum Ausbau des Geißbockheims stehen in der Kritik: „Da ist die CDU umgekippt. So sehend das jedenfalls die Bürger“, findet Breuer.

Zur Person

Dr. Janina Jänsch (43) ist Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Körper- und mehrfachbehinderte Menschen. Sie stammt aus Viersen und hat Volkswirtschaft an der Kölner Universität studiert. Dort promovierte sie mit einem Thema zu Fragen des Klimaschutzes. Jänsch trat bei der Kommunalwahl im Wahlkreis Rodenkirchen (Weiß) an, unterlag dort aber knapp dem grünen Kandidaten. Als sachkundige Einwohnerin sitzt sie im Umweltausschuss.

Karl Alexander Mandl (49) hat ebenfalls Volkswirtschaft in Köln studiert, danach Theologie in Bonn und Chicago. Er arbeitete im Vertrieb und Marketing sowie als Unternehmensberater. Heute ist er kaufmännischer Leiter einer Ordensgemeinschaft in Köln. Mandl ist Kreisvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der Kölner CDU und Vorstandsmitglied des Ortsverbandes Innenstadt. Außerdem ist er Landesvorsitzender der Paneuropa Union in Nordrhein-Westfalen.

Und dann geht es natürlich um die Aufarbeitung des „Allzeittiefs“, das die Kölner CDU mit ihren 21,5 Prozent bei der Kommunalwahl erreichte. „Sind wir eigentlich noch Volkspartei?“, fragt Breuer. Janina Jänsch hält die Zukunftsvision, die die derzeitigen CDU-Führung dazu eingerichtet hat, für eine Farce: „Was passiert da? Wer ist beteiligt? Es gibt keine Tagesordnung und keine Protokolle, keinerlei Transparenz.“ Und Mandl, Chef der Kölner Mittelstandsvereinigung, die in der Partei nicht ohne Ansehen und Einfluss ist, fügt hinzu: „Wir brauchen den Zusammenhalt als Einheit in Vielfalt.“ Es gehe nicht nur um CDU-, sondern auch um Politikverdrossenheit.

Wie geht der „Masterplan“ des Teams Breuer weiter?

Zwei der vier Stellvertreter-Posten sind noch offen. „Wir haben genug gute Leute im Hintergrund, aber wir haben die Türen bewusst offen gehalten“, sagt Breuer. „Wenn jemand mitmachen will, dann muss der aber auch jetzt anklopfen.“ Nach der ersten öffentlichen Vorstellung der Pläne gemeinsam mit dem am Freitag verhinderten Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma habe er viele Gespräche mit Sympathisanten geführt und auch „eine Unmenge von Mails“ erhalten.

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Sein Fazit: „Wir haben den Nerv der Partei getroffen.“ Erste Einladungen von CDU-Gliederungen gebe es schon, auch in den Ortsvereinen rege sich das Interesse. „Die wollen wir jetzt alle abklappern.“ Und nach der Bundestagswahl, spätestens im Oktober oder November, soll dann auf dem überfälligen Kreisparteitag die Führungsfrage entschieden werden.

Apropos Wahlkampf: Spätestens mit Beginn der heißen Phase werde das gesamte Team die Kölner Bundestagskandidaten unterstützen. „Wir machen keine destruktive Politik. Die CDU ist schließlich unsere Partei.“