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Kölner Bahnhof auf Platz siebenGewalt an deutschen Bahnhöfen nimmt deutlich zu

Lesezeit 2 Minuten
Bundespolizisten überprüfen am Bahnhof Alexanderplatz einen Mann.

Bundespolizisten überprüfen am Bahnhof Alexanderplatz einen Mann.

Neueste Zahlen der Bundespolizei zu Delikten an deutschen Bahnhöfen sind alarmierend.

„Wir nehmen jährlich mehr als 180 Millionen Euro für die Sicherheit unserer Kunden an den deutschen Bahnhöfen in die Hand.“ Zudem seien bundesweit täglich über 4300 Sicherheitskräfte der Bahn in den Zügen und auf den Bahnhöfen unterwegs, versichert die Deutsche Bahn auf Nachfrage der Rundschau.

Anlass der Anfrage ist die deutliche Zunahme von Gewalt- und Diebstahlsdelikten an bundesdeutschen Bahnhöfen im Jahr 2022. Zum Vergleichsjahr 2019 (rund 18.000) steigerte sich beispielsweise die Gesamtzahl der Gewaltdelikte um rund 28 Prozent auf rund 23.100. Dies ist die Erkenntnis aus den neuesten Statistiken der Bundespolizei, die die „Bild“-Zeitung am gestrigen Montag, 14. August, veröffentlicht hat.

Die Steigerungsraten zum Vergleichsjahr 2019 liegen bei den unterschiedlichen registrierten Deliktarten meist zwischen 20 und 45 Prozent. Wie die „Bild“ weiter berichtete, sind die Hauptbrennpunkte die Bahnhöfe in den großen bundesdeutschen Metropolen: an erster Stelle Hamburg, gefolgt von Hannover, Nürnberg, Frankfurt und Berlin. Der Hauptbahnhof Köln liegt an siebter Stelle dieser Liste.

Körperverletzungen kommen am häufigsten vor

Insbesondere bei den Sexual- und Gewaltdelikten mit Messereinsatz sind die Steigerungsraten mit über 40 Prozent besorgniserregend. Die zahlenmäßig am häufigsten vorkommenden Straftaten der Körperverletzungen (knapp 14.160) sowie der Taschen- und Handgepäckdiebstähle (rund 20.550) haben zwar mit 22 und 11,7 Prozent die niedrigsten Steigerungsraten. Sie lassen aber keinesfalls den Schluss zu, dass Entwarnung gegeben werden kann. Die Bundespolizei wollte sich jedoch auf Nachfrage der Rundschau zu den jetzt bekannt gewordenen Entwicklungen und Steigerungsraten bei den einzelnen Deliktarten nicht äußern.

Die Deutsche Bahn verweist auf die Kriminalstatistik für das Jahr 2022. Bundesweit seien demnach deutlich mehr Straftaten registriert worden als im Jahr davor. Diese Entwicklung zeige sich dann leider auch an den deutschen Bahnhöfen, so ein Bahnsprecher auf Nachfrage der Rundschau.

„Doch deshalb davon auszugehen, dass man an Bahnhöfen in Deutschland nicht mehr sicher ist, ist falsch“, so der Sprecher weiter. Er fügt hinzu: An 5700 Bahnhöfen kämen täglich rund 21 Millionen Reisende und Bahnhofsbesucher zusammen. Gemessen an dieser enormen Zahl sei trotz der gestiegenen Deliktzahlen das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, weiterhin sehr gering.

9000 Kameras im Einsatz

Zudem, so die Bahn, sei ein wesentlicher Teil des Sicherheitskonzeptes an den Bahnhöfen die dort installierte Videoaufzeichnungstechnik. Bundesweit seien mehr als 9000 Kameras an etwa 800 Bahnhöfen im Einsatz, berichtete der Sprecher. Bis Ende 2024 solle die Zahl der Videokameras auf rund 11.000 erhöht werden. Den Zugriff auf das Video-Material habe ausschließlich die Bundespolizei. Das Bahnhofsmanagement für den Kölner Hauptbahnhof wollte am Montag auf Anfrage der Rundschau zur aktuellen Sicherheitslage keine Stellung nehmen.