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Bis Juni 2026Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome für weitere Amtszeit gewählt

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Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (r.) gratuliert Stadtdirektorin Andrea Blome zur Wiederwahl mit einem Blumenstrauß.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (r.) gratuliert Stadtdirektorin Andrea Blome zur Wiederwahl mit einem Blumenstrauß.

Die Kölner Stadtdirektorin Andrea Blome geht in eine zweite Amtszeit. Der Stadtrat hat sie am Mittwoch wiedergewählt.

Der Kölner Stadtrat hat Stadtdirektorin Andrea Blome (64) für eineinhalb Jahre wiedergewählt. In geheimer Wahl erhielt die Beigeordnete am Mittwoch 55 Ja-Stimmen, 24-Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen. Das entspricht einer Zustimmung von 69,6 Prozent. Blomes achtjährige Amtszeit wäre regulär am 31. Dezember 2024 zu Ende gegangen. Nun bleibt sie bis zum Erreichen ihres Pensionsalters mit 66 Jahren am 30. Juni 2026 im Amt. Auch danach könnte sie theoretisch noch weitermachen, wenn es der Stadtrat genehmigt.

Die gelernte Architektin Blome, die als CDU-nah gilt, kam Anfang 2017 auf Vorschlag der CDU als Verkehrsdezernentin nach Köln. Nach der Kommunalwahl 2020, bei der die Grünen stärkste Kraft wurden und anschließend das Vorschlagsrecht für das Verkehrsdezernat beanspruchten, übernahm sie im März 2021 die Leitung des Dezernats I „Allgemeine Verwaltung und Ordnung“. Dazu gehören das Personal- und Verwaltungsmanagement der Stadt Köln, Feuerwehr und Ordnungsamt, die Bürgerämter, die Bürgerdienste mit Standesamt und Wahlamt sowie das Ausländeramt. Außerdem bekleidet Blome seit Juni 2021 das Amt der Stadtdirektorin und ist damit Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin. Die Dezernentin erhält Bezüge nach der Besoldungsgruppe B9 des Landes NRW, was einem Grundgehalt von 12.036,09 Euro im Monat entspricht.

Blome: Großes Glück und große Herausforderung

Mancher im Kölner Rathaus hatte sich gewundert, dass die CDU es vorzog, Blome für eine Wiederwahl vorzuschlagen, anstatt das wichtige Dezernat I mit einem anderen Kandidaten für die volle Amtszeit von acht Jahren zu besetzen. Blome selbst schloss gegenüber der Rundschau nicht aus, auch nach Juni 2026 als Ordnungsdezernentin weiterzumachen, sie sagte: „Ich fühle mich noch jung und frisch und bin mit Leidenschaft in meiner Arbeit.“ Über die Leitung des Ordnungsdezernats ab Juli 2026 entscheidet aber ein neuer Stadtrat, denn im September 2025 finden Kommunalwahlen statt, aus denen sich neue Mehrheitsverhältnisse und neue Ratsbündnisse ergeben können.

Nach ihrer Wiederwahl sagte Blome, sie freue sich auf neue Aufgaben und neue Projekte. „Es gibt so viele Veränderungen überall. Und das begleiten zu dürfen und für die Kölnerinnen und Kölner alles zu geben, das ist für mich ein großes Glück und auch eine große Herausforderung.“

Die Fraktion „Die Fraktion“ hatte noch versucht, Blomes Wiederwahl mit einem Änderungsantrag zu verhindern. Sie forderte ein offenes Ausschreibungsverfahren zur Neubesetzung der Position. Doch dieser Antrag fand keine Mehrheit. Danach beantragte die AfD-Fraktion geheime Wahl. Mit 55 Ja-Stimmen erhielt Blome schließlich vier mehr als die 51 Stimmen, über die das Ratsbündnis aus Grünen (26), CDU (20) und Volt (4) inklusive der Stimme von Oberbürgermeisterin Henriette Reker verfügt.

Mit Blick auf die künftige Ausrichtung und öffentliche Wahrnehmung des Ordnungsamts sagte Blome, die Behörde habe gelernt, „dass wir besser kommunizieren müssen“. Jeder könne Fehler machen, auch in einer Behörde. „Das ist ja kein Problem. Man muss nur daraus lernen.“