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Geräte per GPS gesichertWie ein Kölner Handwerker Dieben das Handwerk gelegt hat

Lesezeit 3 Minuten
Handwerker bekommt gestohlene Werkzeuge zurück

Patrick Lohmar hat sein Werkzeug wieder zurückbekommen.

Ein Kölner Handwerker hat mit einem cleveren Trick eine Diebesserie gestoppt.

Diese Zahl lässt aufhorchen: 29 Mal ist in den vergangenen zwei Jahren in Handwerksfahrzeuge der Kölner Firma Lohmar eingebrochen worden. Jedes Mal großer Schadenschaden, Einnahmeverlust und verärgerte Kunden. Geschäftsführer Patrick Lohmar hat nach den Taten den Kamp gegen Diebe aufgenommen und GPS-Ortungsgeräte in Werkzeuge eingebaut. Vor wenigen Tagen gelang ihm mit der modernen Technik der große Coup. Durch die Ortung konnte ein Auto gefunden werden, der bis an das Dach mit gestohlenen Gegenständen seiner Firma gefüllt war. Am Freitag bekam Patrick Lohmar 145 Werkzeuge im Polizeipräsidium wieder zurück.

„Die Diebe müssen nach dem Abtransport der Geräte einen Muskelkater haben“, nimmt es der Geschäftsführer ein wenig mit Humor. Die Werkzeuge sind teilweise sehr schwer. Die Ortung führte die Einsatzkräfte zu einem Parkplatz an der Rolshover Straße, wo sie neben einem BMW X 5 auch einen bereits zur Fahndung ausgeschriebenen Mercedes Sprinter auffanden. Neben dem Diebesgut stellten die Beamten auch Aufbruchswerkzeug und die Fahrzeuge samt angebrachter Kennzeichendubletten sicher.

Die Diebe müssen nach dem Abtransport der Geräte einen Muskelkater haben.
Patrick Lohmar, Geschäftsführer

Mit Blick auf die beiden aktuellen Fällen empfiehlt die Polizei die Nutzung von elektronischen und mechanischen Sicherungen an Werkzeugen. „Es machen zu wenig“, sagte der Leiter des Kriminalkommissariats 74, Ralf Dubendorf. Er appelliert an die Betriebe die GPS-Geräte vermehrt einzusetzen. Diesen Appell richtet auch Patrick Lohmar an seine Kollegen. Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten im Stadtgebiet Handwerkerfahrzeuge aufgebrochen. Die gestohlene Ware wird oftmals nach Osteuropa transportiert und dort verkauft. Angeboten werden die Geräte auch auf Kölner Flohmärkten oder auf Internetportalen.

Massive Schäden und Umsatzeinbußen

Massive Beschädigungen und wirtschaftliche Einbußen sind oft die Folge für die betroffenen Unternehmen – denn viele Betriebe können ihre Handwerksleistungen nicht mehr ausführen, wenn die Spezialwerkzeuge entwendet und die Kleintransporter nicht mehr fahrtüchtig sind.

Bis zum 31. Juli 2023 hat die Polizei bereits über 1000 Straftaten in diesem Bereich registriert. Damit ist die Anzahl der angezeigten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr bereits erreicht und hat sich damit zum Gesamtjahr 2021 annähernd verdoppelt. In den vergangenen Monaten war es wieder ruhiger geworden, doch seit einigen Tagen gingen die Zahlen wieder hoch. „Jede Woche gibt es Diebstähle“, betont Dubendorf.

Geschäftsführer Lohmar berichtet weiter, dass die Mitarbeiter mittlerweile abends die Fahrzeuge leer räumen und am nächsten Tag wieder einräumen. Dies geschehe entweder zu Hause oder in der Firma. Auch seien Alarmanlagen an Autos eingebaut worden. Es sei auch schon vorgekommen, dass ein komplettes Fahrzeug gestohlen wurde. Hinzu komme, dass Kunden sehr unzufrieden sind, wenn Termine wegen fehlenden Handwerksgegenständen plötzlich abgesagt werden müssen und die Mensch vergeblich warteten. „Die Kunden wenden sich dann an andere Unternehmen“, betont Lohmar.

Die Diebe sind sehr aktiv, aber die Polizei nicht minder.Nach einer Serie von Diebstählen aus Handwerkerfahrzeugen hatten Ermittler mehrere Wohnungen und Fahrzeuge in Köln und Frechen durchsucht und drei Haftbefehle vollstreckt. Hintergrund ist ein seit Juli 2024 bei der Staatsanwaltschaft Köln geführtes Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls aus Handwerkerfahrzeugen in 15 Fällen. Der Tatverdacht richtet sich gegen mehrere Beschuldigte. Die Tatorte liegen in Köln, Leverkusen, Bonn, im Rheinisch-Bergischen Kreis, im Rhein-Sieg-Kreis, im Kreis Heinsberg und im Kreis Mettmann, teilten die Behörden mit.

Bei den in Köln Festgenommenen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 21 und 35 Jahren sowie eine 37-jährige Frau. Den Polizisten gelang es zudem, einen 19 Jahre alten, in Frankreich wohnhaften Verdächtigen festzunehmen.