„Seit 2000 gibt es einen Ratsauftrag für die Erhaltung, doch geschehen ist bislang kaum etwas“, sagt Roland Schüler von Fortis Colonia.
Anlagen in KölnVerein Fortis Colonia wirft Stadt Vernachlässigung der Festungen vor
Alte Festungen, Torburgen und Mauern prägen das Kölner Stadtbild. Doch werden sie entsprechend gewürdigt? Aus Sicht von Roland Schüler, Vorsitzender vom Verein Fortis Colonia, jedenfalls nicht. Der Politiker und Ehrenamtler kritisiert: „Die Steine beginnen langsam zu bröckeln.“ Dass die Kölnerinnen und Kölner ihre historischen Festungsanlagen mehr wertschätzen, dazu sollen die Festungstage beitragen. Sie finden vom 16. August bis zum 18. August unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin Henriette Reker statt.
„Seit 2000 gibt es einen Ratsauftrag für die Erhaltung, doch geschehen ist bislang kaum etwas“, sagt Schüler. Ein Vision des Vereins Fortis Colonia sei es, alle Objekte für öffentliche Zwecke zu nutzen. Dafür müsse sich aber deutlich mehr um die Bauwerke gekümmert werden.
Köln ist durchzogen von Festungen. Entlang des Militärrings linksrheinische und des Rings rechtsrheinisch verläuft die römische Befestigung. Zwischen Universitätsstraße und Ringen liegt die preußische Umwallung Kölns, die Deutz noch miteinschließt. An den linksrheinischen Ringe liegt die mittelalterliche Befestigung. Deswegen stehen auf der Höhe zahlreiche mittelalterliche Torburgen wie das Severinstor oder das Eigelsteintor.
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Bei den Festungstagen wird es rund 20 Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet geben. Bei Führungen können sich Interessierte von Expertinnen und Experten durch die Forts führen lassen. Dabei werden sie Einblicke in römische, mittelalterliche und preußische Bauwerke erhalten. Darunter auch einige, zu denen ihnen der Zutritt sonst verwehrt bleibt. So etwa das Fort X am Neusser Wall. Die Führung findet dort am 17. August um 13:00 Uhr statt. „Es ist besonders, dort einmal reinzukommen“, sagt Dr. Henriette Meynen von Fortis Colonia.
Kölner Festungstage: Augenmerk auf preußische Festungen
In diesem Jahr liegt ein besonderes Augenmerk auf den preußischen Festungen. Dr. Andreas Janotta wird in seinem Eröffnungsvortrag am 16. August um 18:00 Uhr über den Bau, Schäden und die Sanierung dieser Bauwerke sprechen. Die Veranstaltung findet im Hörsaal des Geographischen Instituts der Universität Köln statt. Janotta wird auch zweimal durch das preußische Fort V am Südbahnhof führen.
Die Stadtplanung richtet sich seit Jahrhunderten nach den Festungen, sie haben eine große Relevanz. Die Aufmerksamkeit soll mit den Festungsanlagen auf den Erhalt der Forts gelenkt werden. Ein Zukunftstraum des Vereins sei es, alle Objekte für öffentliche Zwecke zu nutzen, erklärt Schüler. Dafür müsse sich aber um die Bauwerke gekümmert werden.
Das Programm richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürgern. Es ist keine Anmeldung nötig, die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Informationen sind unter www.fortis-colonia.de einsehbar. Einige Veranstaltungen stehen unter Vorbehalt. Der aktuelle Stand ist der Website zu entnehmen.